„Senftenberg hat’s drauf“ – Zwei Millionenprojekte mit Weitsicht für die Seestadt
Die Sanierung und teilweise Umgestaltung der Niederlausitzhalle ist das bisher größte Strukturwandelprojekt in Senftenberg. Investitionsvolumen: über 30 Millionen Euro, die vor allem mit Strukturfördermitteln finanziert werden. Seit Juli vergangenen Jahres liegt die offizielle Bestätigung der Förderwürdigkeit vor. Senftenbergs Bürgermeister Andreas Pfeiffer: „Diese Halle hat eine bewegte Geschichte. Jetzt wollen wir sie ins 21. Jahrhundert katapultieren.“ Doch dieses Mega-Projekt ist nicht das einzige, das die Geschichte der Seestadt im Zuge des Lausitzer Strukturwandels neu schreibt.
Aus der Herbstausgabe des STARK für die LAUSITZ-Magazins 2024
Eine Kultur-Halle für die ganze Region, in der Unterhaltung, Tourismus, Bildung, Kultur, Wissenstransfer, Business-Meetings und Sport stattfinden – das ist der Plan. Es ist zurzeit die größte Sporthalle Brandenburgs und wird damit eine der größten Veranstaltungsmöglichkeiten in der Niederlausitz. Konzerte, Comedy- sowie weitere Kulturveranstaltungen, beispielsweise durch das städtische Theater, und weiterhin Sportevents sollen hier Raum zur Entfaltung bekommen. Ein multifunktionales und flexibles Raumkonzept werde parallele Veranstaltungen ermöglichen. Sport für jedermann soll hier ebenso weiter möglich sein. Dementsprechend arbeiten Senftenbergs Stadtverordnete, Sportvereine und Bauexperten aus dem Rathaus eng zusammen. Für den Planungsprozess wird es eine Arbeitsgruppe mit all diesen ‚Parteien‘ geben.
Die geplante CO2-neutrale Wärmeversorgung durch die Stadtwerke Senftenberg unterstreicht den nachhaltigen Ansatz. „Für uns ist es ein Glücksfall, hier an der energetischen Gestaltung mitzuwirken. Wir werden hier ein modernes Heizsystem installieren, das über grüne Fernwärme versorgt wird. Was den Strom betrifft, wird bereits intensiv über eine PV-Anlage auf dem Dach nachgedacht“, erläutert Stadtwerke-Geschäftsführer Ronny Kleinert die Pläne.
Seilbahnfahrt und Virtual Reality zur Identifikation
Die Identifikation zur bergbaugeprägten Kulturgeschichte der Lausitz wird bei allen Plänen eine große Rolle spielen. „Man versteht die Region hier um Senftenberg nicht, wenn der Tagebau in dem Gesamtkonzept keine Rolle spielt“, so Pfeiffer. Das soll z.B. mit einer Seilbahnfahrt, die von der einen bis zur anderen Seite der Halle gehen soll, und mittels Virtual Reality erlebbar gemacht werden. Das millionenschwere Projekt hat im Rathaus bereits jetzt Priorität Nummer 1 und wird die Stadt noch mehrere Jahre begleiten. Das Umbauprojekt soll bis zum großen Stadtjubiläum im Jahr 2029 abgeschlossen sein.
Erweiterungsbau an der Regenbogen-Grundschule
Ein Projekt, das Senftenberg noch im vergangenen Jahr erfolgreich abschließen hat, ist der Erweiterungsbau an der Regenbogen-Grundschule. Die Kapazitäten haben dort einfach nicht mehr ausgereicht. Mit der Erweiterung wurde der Schulstandort im Westen Senftenbergs, wo 14 verschiedene Nationalitäten zusammen lernen, auf 540 Kinder ausgebaut. Dafür investierte die Stadt rund 14 Millionen Euro aus eigener Kasse. Es ist damit die erste barrierefreie Grundschule in der Seestadt. Neben einer Lernküche, einem Speisesaal und einem Bewegungsraum entstehen zehn neue Klassenzimmer. Schulleiterin Regina Jänke freute sich am Einschulungstag Ende August, an dem der Anbau offiziell eingeweiht wurde: „Die neuen Klassenräume werden größer und mit neuer Technik ausgestattet sein.“ Die Erst- und Zweitklässer haben jetzt dort separat ihre Flächen. Ein echter Hingucker ist die Fassadengestaltung des Neubaus. Wie ein Chamäleon ändert sie je nach Lichtverhältnissen ihr Aussehen ändern. Nachdem die Bauarbeiten am Neuanbau nach den Herbstferien weitestgehend abgeschlossen wurde, startete auch die Sanierung des Altbestandsgebäude, welches auch teilweise umgebaut wird.
Eine Verbindung zum Strukturwandel gibt es auch beim Schulneubau. Studenten des noch recht neuen Grundschullehrer-Studiengangs der BTU Cottbus-Senftenberg sammeln in der für die Zukunft flott gemachten Regenbogen-Schule vom ersten Semester an ihre Praxiserfahrungen.
Senftenberger Geschichte neu schreiben
„Strukturwandel und Senftenberg. Ich denke, in dieser Kombination liegt eine ganz besondere Bedeutung. In der einstigen Kohlehauptstadt der Niederlausitz ist der Wandel inzwischen gleich an mehreren Orten erlebbar. Unser mit Abstand Mega-Projekt ist die Sanierung und der Umbau der Niederlausitzhalle, der immerhin größten Sporthalle Brandenburgs, an der die Emotionen so vieler Generationen hängen. Über 30 sogenannte Kohle-Millionen fließen dafür nach Senftenberg. Mit großer Mehrheit haben Senftenbergs Stadtverordnete für das größte Strukturwandelprojekt, das es bisher in Senftenberg gibt, die Weichen gestellt. Jetzt kann es losgehen – in Senftenberg sind die Zeichen auf Zukunft gestellt! Die Ausschreibung der Projektsteuerung, die Suche nach einem Planer und das Einreichen des Förderantrages sind die nächsten Schritte. Für ein einmaliges Zukunftsprojekt, das weit in die Region ausstrahlen wird. Wir schreiben damit Senftenberger Geschichte neu.
Foto: Steffen Rasche/Stadt Senftenberg
Strukturwandel in Senftenberg ist aber noch breiter aufgestellt. Denn in der Seestadt ist das erste kommunale Strukturwandelprojekt verankert, das in der Lausitz bewilligt wurde. Für mehr als 10 Millionen Euro wurden die Werkstätten unseres Theaters neue Bühne saniert und erweitert. Ich bin davon überzeugt, dass eine lebendige Kulturszene als weicher Standortfaktordazu beitragen kann, dass noch mehr Familien in Senftenberg sesshaft werden und sich dafür entscheiden, in der Seestadt alt zu werden.“
Herzlichst Andreas Pfeiffer, Bürgermeister der Stadt Senftenberg
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