Perle der (Neu-)Lausitz? So bereitet sich Spremberg/Grodk auf den Wachstumskurs vor
Wirtschaftlich und bevölkerungsmäßig soll die Stadt Spremberg/Grodk in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs gehen. Tausende neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Die Stadt macht sich mit modernen Wohnkonzepten bereit für Rückkehrer und Neuzuzügler.
Aus der Herbstausgabe des STARK für die LAUSITZ-Magazins 2023.
Allein im Industriepark Schwarze Pumpe (ISP) wird mit rund 5.000 neuen Jobs in den kommenden Jahren gerechnet. So hat sich die Stadt Spremberg/Grodk bis 2030 zum Ziel gesetzt, um rund 3.500 Einwohner auf dann 25.000 Einwohner zu wachsen. Die Devise ist klar: Fachkräfte sollen in die Region nicht nur zum Arbeiten kommen, sondern hier ihren neuen Lebensmittelpunkt finden. Moderne und auch neue hochwertige Wohnungen sowie Einkaufsmöglichkeiten, speziell in der Innenstadt, sollen ganze Familien nach Spremberg/Grodk locken.
Im Färberquartier, wo aktuell noch eine grüne Wiese ist, soll auf einer gut 5.000 Quadratmeter großen Fläche eine „neue Wohnqualität, die ihresgleichen sucht“, entstehen. Damit ist eine komplexe Neuordnung der Spreeinsel im Bereich Jägerstraße und Färberquartier gemeint. Letzteres soll dabei eine fächerartige Wohnbebauung erhalten. Genießen sollen die Bewohner den Blick auf den Georgenberg, Schwanenteich und die Spree. Auch Loftwohnungen in der ehemaligen Tuchfabrik Levy werden von einem Drebkauer Unternehmer schon geplant.
Anlaufpunkte für Rückkehrer und Investoren
Die Spremberger Rückkehrer-Initiative „Heeme fehlste!“ erleichtert zusammen mit der Koordinierungsstelle als Netzwerker und Unterstützer den Umzug und das Ankommen für Rückkehrer und Neu-Spremberger. Sie veranstaltet regelmäßig Stammtische und Feste und unterbreitet aktuelle Stellen- und Wohnangebote. Für die kommunale Wirtschaftsförderung der Stadt Spremberg/Grodk ist die ASG Spremberg GmbH zuständig. Diese kommunale Gesellschaft hilft Investoren in allen Fragen der industriellen und gewerblichen Ansiedlung. Darüber hinaus unterstützt sie Investitionsvorhaben ansässiger Unternehmen, informiert und berät zu Fragen der Investitionsförderung. Spremberg/Grodk bietet für Industrie, Handel und Gewerbe an verschiedenen Standorten ideale Bedingungen für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit. Dafür stehen Unternehmen und Gewerbetreibenden eine belebte Innenstadt, der ISP und drei Industrie- und Gewerbegebiete zur Verfügung.
Grafik: mks Architekten – Ingenieure GmbH
Leben, Kultur und Freizeit
Das Spremberger Heimatfest im August, mit jährlich um die 30.000 Besuchern, hat einen hohen Stellenwert unter den Volksfesten in der Region und darüber hinaus. Die Freilichtbühne Spremberg/Grodk zieht vor allem in der Sommerzeit regelmäßig national und international erfolgreiche Künstler an und bietet Platz für 3.500 Menschen. Die einzigartige Insel- und Tallage der Stadt macht die landschaftliche Besonderheit von Spremberg/Grodk aus. Auf relativ engem Raum gibt es viele unterschiedliche Landschaftsräume.
Zwei Freibäder, acht Turnhallen, über 20 Kindereinrichtungen und eine vielfältige Vereinslandschaft mit organisiertem Angeln, Badminton, Billard, Bogenschießen, Boxen, Faustball, Fußball, Gewichtheben, Gymnastik, Handball, Judo/Karate, Kanu, Kegeln, Leichtathletik, Motor- und Radsport, Reiten, Schach, Schießen, Wassersport, Tanz/Aerobic, Tennis, Tischtennis, Turnen, Volleyball uvm. bieten in der Stadt viele attraktive Anlaufstellen für die Freizeit- und Feierabendgestaltung.
Bürgermeisterin ist Sprecherin der Lausitzrunde
Besonders aktiv ist die Stadt Spremberg/ Grodk um Bürgermeisterin Christine Herntier in der Lausitzrunde. In diesem länderübergreifenden, über 50 Mitglieder großen Bündnis aus Kommunalpolitikern, Städten und Gemeinden aus der Ober- und Niederlausitz, ist das Spremberger Stadtoberhaupt die brandenburgische Sprecherin. Anfang September war die Lausitzrunde bei Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu Gast. In einem intensiven Austausch standen u.a. die Themen „kommunale Wärmeplanung“, Wasserhaushalt und Schulsanierungen als weiterer Faktor für Zuzug im Vordergrund. Das Netzwerk erarbeitete sich seit der Gründung 2016 eine immer größere Bedeutung und „wird auch weiter wichtig sein, damit die Lausitzer Kommunen beim Bund gehört werden“, so die Spremberger Bürgermeisterin.
Foto: Andreas Franke
››Spremberg kann und wird wachsen‹‹
„Die Stadt Spremberg/Grodk setzt auf den Erfolg des Strukturwandels. Nach einem jahrzehntelangen Schrumpfungsprozess gibt es jetzt berechtigte Hoffnung auf Zuzug, Wachstum und Wohlstand. Spremberg/Grodk hat sich aktiv eingebracht in die Gestaltung des Strukturwandels. Prioritär ist die Entwicklung im Industriepark Schwarze Pumpe. Die sogenannte Süd-Erweiterung bietet neuen Unternehmen die Chance, sich zu guten Bedingungen anzusiedeln. Die Versorgung des Industrieparks mit grüner Energie ist unverzichtbar für die Entwicklung. Der Ansiedlung wissenschaftlicher Einrichtungen im Bereich grüne Energie, Wasserstoff und Kreislaufwirtschaft messen wir höchste Bedeutung bei. An zentraler Stelle stehen Maßnahmen für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses im Industriepark, aber auch im Dienstleistungsbereich. Das Internationale Fachkräfte College wird dafür ein Anker sein.
Endlich können wir auch die drängenden Themen der kommunalen Daseinsvorsorge konzentriert angehen. Der Neu- und Erweiterungsbau der Berufsorientierenden Oberschule, die Sicherung der medizinischen Versorgung und neue innovative Mobilitätsprojekte seien hier genannt. Neue Wohngebiete werden geplant und erschlossen, innerstädtisch, aber auch in den 14 Ortsteilen. Spremberg/Grodk kann und wird wachsen. Unser Ziel ist im ersten Schritt 25.000 Einwohner bis zum Jahr 2030.“
Christine Herntier, Bürgermeisterin von Spremberg
Wohnen im Grünen
Mit den Möglichkeiten des Strukturwandels kommen auf die Stadt Spremberg ganz neue Möglichkeiten zu – mehrere tausend Arbeitsplätze im Industriepark Schwarze Pumpe, Forschungseinrichtungen, Ausbildungsstandorte. Das bedeutet auch einen Bevölkerungszuzug, dessen Ausmaß noch nicht abzuschätzen ist. Fest steht, er wird kommen, und hochwertiger Wohnraum wird besonders begehrt sein. Wohnen im Grünen sowie gleichzeitig in einer attraktiven Innenstadt – das ist realisierbar in Spremberg. Bürgerinnen und Bürger, Stadtverordnete, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Planungsbüros „mks Architekten – Ingenieure GmbH“ (Fotos) erarbeiteten innerhalb einer „Arbeitsgruppe Markt“ mehrere Varianten, wie man im künftigen Färberquartier künftig leben könnte. MKS-Chef Werner Hillmann präsentierte die Überlegungen in Form von 3-D-Animationen. Das sich anschließende Echo der Besucher war einhellig positiv.
Grafiken: mks Architekten – Ingenieure GmbH
Zurück in die Zukunft – Erzähl uns von Deiner Rückkehr nach Spremberg
Warum kehren Menschen zurück in in die Städte Zeitz und Spremberg?
Infolge aktueller Strukturstärkungsmaßnahmen und Förderprogramme entstehen in den beiden ostdeutschen Braunkohleregionen neue Arbeitsplätze in Wissenschaft, Forschung und moderner Industrie. Gleichzeitig suchen viele kleine und mittelständische Betriebe im Handwerk und Handel gut ausgebildete Fachkräfte und Nachfolger. Dabei geraten ehemalige Bewohner der Region, die nach einer Zeit der Abwesenheit für Ausbildung, Studium oder Beruf in ihre Heimat zurückkehren – Rückkehrerinnen und Rückkehrer – als potenzielle Fachkräfte ins Blickfeld.
Die Städte Spremberg (Brandenburg) und Zeitz (Sachsen-Anhalt) wurden exemplarisch für ein Forschungsprojekt ausgewählt, das herausfinden möchte, aus welchen Gründen Rückkehrer zurückkehren und welche Erfahrungen sie bei diesem Schritt gemacht haben. Das Forschungsprojekt „Willkommenssalons zur Analyse der Bedarfe und Wünsche Rückkehrender in die ostdeutschen Braunkohlereviere“ wird vom Institut für Resilienz im ländlichen Raum (IRLR) mit Sitz in Annahütte/OSL durchgeführt und findet im Auftrag des Kompetenzzentrums Regionalentwicklung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Cottbus statt.
In Willkommenssalons Erfahrungen austauschen
Das IRLR wird in den kommenden Monaten jeweils zwei „Willkommenssalons“ mit Zurückgekehrten als moderierte Gesprächsforen durchführen und mit ihnen über Motivationen für die Rückkehr, Erfahrungen, positive Erlebnisse, Herausforderungen etc. sprechen. Die Erkenntnisse sollen dazu dienen, Empfehlungen für die gezielte Ansprache von aktuellen und potenziellen Rückkehrern und anderen Zuwanderern zu entwickeln.
Diese Empfehlungen sollen dann in die Braunkohleregionen zurückgespielt und in Maßnahmen zur Entwicklung und Imagebildung der Regionen integriert werden, zum Beispiel in Bundesprogramme zur Strukturförderung und Regionalentwicklung sowie für Beratungen auf regionaler und kommunaler Ebene zur Ansprache von Rückkehrern. Die Ergebnisse der Willkommenssalons werden in einer Buchpublikation für eine breite Öffentlichkeit dargestellt und in den Städten Spremberg und Zeitz in zwei Veranstaltungen im Frühsommer 2024 präsentiert.
Aktuell werden Mitwirkende gesucht
Um diese Rückkehrenden zu finden wurde eine kurze Umfrage vorbereitet: www.irlr.de/zukunft/
Die Veranstaltung in Spremberg ist für den 17.01.2024 von ca. 17 bis 19 Uhr geplant.
„STARK für die LAUSITZ“ mit großem Spree-Neiße-Special
Im Oktober erschienen ist die aktuelle Ausgabe des „STARK für die LAUSITZ“-Magazins des WochenKurier. Dieses Magazin ist von den Leuchtturm-Projekten des Landkreises Spree-Neiße sowie der Städte Forst, Guben und Spremberg geprägt. Natürlich werfen wir aber auch wie immer einen Blick auf aktuelle Entwicklungen in der Oberlausitz. Das alles haben wir unter dem Titel „Wandel durch Innovation“ auf 48 Seiten kompakt dargestellt.
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