„Ohne Wasser kein Strukturwandel!“ – Lausitzer Wasserwirtschaft bereitet den Weg für wirtschaftliche Entwicklung in der Nieder- und Oberlausitz
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke übergab Ende vergangenen Jahres einen Zuwendungsbescheid an den Verbandsvorsteher des Wasserverband Lausitz (WAL) und Brandenburger Sprecher der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Trinkwasserverbund Lausitzer Revier“, Christoph Maschek. Mit dieser Förderung wurde ein wichtiger Schritt zur Sicherung der zukünftigen Trinkwasserversorgung in der Lausitz gemacht.
Aus der Herbstausgabe des STARK für die LAUSITZ-Magazins 2024
Durch den Kohleausstieg und dem damit verbundenen Aus der Trinkwasserproduktion im Wasserwerk Schwarze Pumpe steht die Wasserversorgung in der Lausitz vor nachhaltigen Herausforderungen. Der Neuorganisation einer auf höchstem Niveau zuverlässigen Trinkwasserversorgung stellt sich die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Trinkwasserverbund Lausitzer Revier (ARGE) und treibt damit den Strukturwandel maßgeblich voran.
Gemeinsam mit den Akteuren der Siedlungswasserwirtschaft entwickelte das Ingenieurbüro Infraprojekt Ingenieur GmbH aus Cottbus umfangreiche technische Konzeptionen für insgesamt 67 Einzelprojekte im Kohlerevier Brandenburg-Sachsen. Diese Maßnahmen haben
einen Wert von ca. 250 Millionen Euro und legen den Grundstein für die industrielle und gewerbliche Neuausrichtung der Region.
Brandenburg und Sachsen vereint
Die kommunale Arbeitsgemeinschaft ARGE vereint fünf Trinkwasserversorger für eine länderübergreifende Versorgung zwischen Sachsen und Brandenburg. Es handelt sich um den Wasserverband Lausitz (WAL) und den Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverband aus Brandenburg sowie die sächsischen Versorger ewag Energie und Wasser Kamenz, die Kommunale Versorgungsgesellschaft Lausitz aus Weißwasser und die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda. Im Verbundgebiet werden zahlreiche industrielle Unternehmen – darunter BASF in Schwarzheide, die TD Deutsche Klimakompressor GmbH in Bernsdorf, Wärmepumpenhersteller, ein Standort der Bundeswehr und Europas größte Molkerei der Sachsenmilch AG – und ca. 250.000 Einwohner auf einer Fläche von ca. 320 km² versorgt. Die Partner stellen für die zukünftige Trinkwasserversorgung in der Lausitz die notwendige Flexibilität sicher und werden den prognostizierten Ansiedlungen mit einer
Dezentralisierung ihrer Speicherkapazitäten gerecht. Das Signal an die Wirtschaft lautet:
„Wir haben das Wasser hier und wir können Strukturwandel in der Lausitz.“
Wasserwerk Tettau mit zentraler Bedeutung
WAL-Verbandsvorsteher Christoph Maschek: „Eine zentrale Rolle kommt dabei unserem Wasserwerk Tettau zu. Die vom Wasserverband Lausitz betriebene Aufbereitungsanlage ist die größte und innovativste ihrer Art. Sie ist dadurch auch die wichtigste im Trinkwasserverbund Lausitzer Revier.“ 26 Städte und Gemeinden und damit 75 % aller Einwohner im Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL) – werden im Verbandsgebiet des WAL, das sich über den südlichen Teil des OSL-Kreises sowie angrenzenden Kommunen im Landkreis Elbe-Elster erstreckt, durch dieses Wasserwerk versorgt. Dass diese Anlage durch PV-Energie und ohne externen Energiebezug auch bei einem möglichen Stromausfall weiterlaufen könnte, macht sie einzigartig in Deutschland und sei ein schlagkräftiges Argument für Investoren.
Im Teilprojekt wird der WAL vier Maßnahmen im Wert von ca. 15 Millionen Euro umsetzen. Bis 2026 werden zwei energieautarke Druckerhöhungsstationen in Lauchhammer und Allmosen mit einer Speicherkapazität von insgesamt 10.000 m² und zwei Fernleitungs-Neubau- und Modernisierungsvorhaben realisiert. Dafür überreichte Dr. Dietmar Woidke am 19. September im Wasserwerk Tettau einen entsprechen Zuwendungsbescheid an Christoph Maschek. Für die sogenannte Südleitung vom Wasserwerk Tettau nach Sachsen haben die Bauarbeiten bereits im November 2024 begonnen.
Mehr Infos unter www.wasserverband-lausitz.de.
Ab sofort erhältlich – Herbstausgabe des „STARK für die LAUSITZ“-Magazins 2024
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