Nächster Meilenstein auf dem Weg zur Universitätsmedizin in Cottbus
Fast eine Million Euro für künftiges Zentrum für Medizintechnologie am Carl-Thiem-Klinikum
Die Projektbeauftragte aus der Brandenburger Landesregierung für den Aufbau des Innovationszentrums Universitätsmedizin Cottbus, Dr. Ulrike Gutheil, und der Lausitzbeauftragte des Ministerpräsidenten, Dr. Klaus Freytag, übergaben am heutigen Mittwoch einen Zuwendungsbescheid für das künftige Zentrum für Medizintechnologie am Carl-Thiem-Klinikum (CTK) Cottbus. Damit nimmt die geplante Universitätsmedizin in der Lausitz immer mehr konkretere Formen an.
pm / jas
Mit den Mitteln aus dem Strukturstärkungsgesetz in Höhe von mehr als 991.000 Euro können zunächst Planungs- und Projektleistungen finanziert werden. „Konkret kann damit ein Gründerzentrum in dem Bereich Medizin mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Gesundheitssystemforschung angegangen werden“, so die Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Dr. Ulrike Gutheil. Geplant sind die Errichtung und Ausstattung eines Gebäudes mit Büroflächen sowie medizinischen Werk- und Laborflächen mit einer Nutzfläche von ca. 1.200 Quadratmetern. Mit dem Zentrum wird eine weitere notwendige Voraussetzung für das geplante Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC) umgesetzt, das im Strukturstärkungsgesetz festgelegt ist.
Die Staatsekretärin sieht das CTK indes auf einem guten Weg zur geplanten Universitätsklinik: „In ein paar Jahren werden wir hier die ersten Studierenden haben, die einen sehr praxisnahen Medizinstudiengang durchleben werden. Dieser hat das Potenzial ein Aushängeschild für Cottbus und die gesamte Lausitz zu werden.“ Bis zum Jahr 2038 reche man allein im CTK mit einem Personalzuwachs von ca. 1.300 Leuten. Auch das CTK freute sich sehr über den nächsten wichtigen Schritt zum Uniklinikum. Sebastian Scholl, Direktor Finanzen, IT & Digitalisierung im CTK, erklärte: „Wir wollen die Lausitz neben der Energie- auch als künftige Gesundheitsregion bekannt machen.“ Mit neuen attraktiven Arbeitsbedingungen sei die Klinikleitung überzeugt, dass dadurch eine große personelle Nachfrage regeneriert werde, die einen erheblichen Teil zum Gelingen des Strukturwandels beitragen kann. Der schnelle, direkte Zugang zu den Patienten vor Ort biete hierfür eine große Chance. Die größte Herausforderung sei dabei, die teilweise schon jetzt vorzeigbaren Ergebnisse der Forschung in die Versorgung zu bringen. „Diese Hürde ist um ein Vielfaches größer als in der Industrie“, so der Leiter der CTK-Forschungsgesellschaft Thiem-Research GmbH, Dr.-Ing. Steffen Ortmann.
Foto: Simons
„Wenn Cottbus eine Aktie wäre, dann würde ich jetzt zum Kauf empfehlen“
Dennoch sind alle Beteiligten sehr zuversichtlich. „Alle sind neugierig auf dieses Projekt, auch im Bund“, schwärmt Dr. Ulrike Gutheil regelrecht von ihrer aktuellen Aufgabe. „Zurzeit sind wir die Einzigen in Deutschland, die für so ein Projekt an der Startrampe stehen, was unsere Region über den Tagebaurand nochmals bekannter macht“, untermauert der Lausitzbeauftrage Dr. Freytag die Bedeutung des riesigen Vorhabens. Der Förderbescheid wurde dem Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick übergeben, der sich über diesen weiteren wichtigen Baustein der Strukturentwicklung in Cottbus ganz besonders erfreut zeigte: „Wir werden eine Medizinerstadt und immer mehr zu einem Ort, wo Versprochenes zur Wahrheit wird.“
Noch gibt es jedoch für alle Mitstreiter viel zu tun: Der nächste große Meilenstein wird sein, das Konzept für die Universitätsmedizin durch den Wissenschaftsrat, das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland, zu bringen. Dies soll noch im ersten Quartal 2023 erfolgen. Dr. Gutheil hofft, die ersten Medizinstudenten 2026/2027 in Cottbus begrüßen zu dürfen. Voller Optimismus sagte sie zum Abschluss: „Wenn Cottbus eine Aktie wäre, würde ich jetzt zum Kauf empfehlen.“