LEAG, Spree-Neiße und Görlitz ziehen an einem Strang
Lausitzer Energieunternehmen kooperiert mit den Landkreisen Spree-Neiße und Görlitz zur Sicherung der Ausbildungszahlen
Das Energieunternehmen LEAG als einer der größten Ausbildungsbetriebe in der Lausitz, der Landkreis Görlitz und der Landkreis Spree-Neiße wollen die theoretische Ausbildung am Beruflichen Schulzentrum Weißwasser und dem Oberstufenzentrum 1 Spree-Neiße in Forst (Lausitz) länderübergreifend sichern. Auf Grundlage einer Kooperationsvereinbarung, die am gestrigen Montag unterzeichnet wurde, werden konkrete Mindestzahlen von Auszubildenden für die jeweiligen Standorte angestrebt.
pm / Jannis Simons
Demnach will die LEAG Ausbildungsverträge für das Ausstellungsjahr 2024 mit dem Ziel abschließen, dass zehn Auszubildende im Beruf des Industriemechanikers und zwölf Auszubildende des Berufs Mechatroniker ihre theoretische Ausbildung am Beruflichen Schulzentrum Weißwasser absolvieren. Vom selben Jahrgang sollen weitere zehn Auszubildende im Beruf des Mechatronikers und 20 Auszubildende im Beruf des Elektronikers für Betriebstechnik die theoretische Ausbildung am Oberstufenzentrum Spree-Neiße 1 in Forst vermittelt bekommen. Hinzu könnten darüber hinaus auch noch weitere Auszubildende kommen, die für andere Unternehmen bei der LEAG ausgebildet werden.
Der Anfang im Prozess des Strukturwandels sei gemacht. Jetzt gehe es darum, junge Menschen hier in der Region zu halten und auch in die Region zu holen, damit dieser Wandel „ins Laufen kommt“, so Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger. „Die beginnende Erneuerung und Erweiterung des Oberstufenzentrums 1 Spree-Neiße zu einem Campus für eine zukunftsfähige technische Berufsbildung ist in diesem Zusammenhang eine ebenso wichtige Investition in die Zukunft der Region.“
„Es ist ein toller Tag für den Landkreis Görlitz, weil wir hier mit der LEAG und meinem Kollegen Harald Altekrüger für die Lausitz deutlich gemacht haben, dass junge Menschen eine Perspektive bei uns haben und die Ausbildung in einem sich ändernden Energieumfeld gesichert ist“, fasste der Görlitzer Landrat Dr. Stephan Meyer die heutige Kooperationsvereinbarung zusammen.
Weichen auf Zukunft gestellt
Dass die LEAG die Weichen schon längst auf Zukunft gestellt hat, wird auch in den Bereichen der Ausbildung immer mehr sichtbar. Es gehe darum, den Schwerpunkt der Ausbildungsstätte in Schwarze Pumpe neu zu definieren – „weg von den rein mechanischen, mehr hin zu Elektroberufen und die im Bereich der erneuerbaren Energien“, erklärt LEAG-Personalvorstand Jörg Waniek und ergänzte: „Die Lausitz wird in Zukunft ein bedeutender Standort für innovative grüne Technologien sein und dafür das entsprechende Fachpersonal benötigen. Das ist eine Perspektive, für die wir heute junge Menschen in der Ausbildung fit machen müssen.“ So sei das Unternehmen auch schon konzeptionell dabei, einzelne Schwerpunkte der Wind- und Solarenergie in die heutige Berufsausbildung mit zu integrieren, erläuterte Ausbildungsleiter Axel Ziller.
Auch die LEAG-Ausbildungsstätte im Industriepark Schwarze Pumpe (ISP), wo die dreiseitige Kooperationsvereinbarung unterschrieben wurde, soll modernisiert und „auf den Kopf gestellt werden“, wurde am Rande des Pressegesprächs deutlich. Die Planung sei bereits so weit fortgeschritten, dass Anfang 2024 die ersten Umbaumaßnahmen starten könnten. Zwei Ausbaustufen seien angedacht. Die erste soll bis zum Einstellungsbeginn 2024 abgeschlossen sein, die zweite bis 2025.
ÖPNV-Verbindungen länderübergreifend verbessern
Vereinbart haben die drei Parteien zudem, gemeinsam an einer Lösung zur Optimierung der Verkehrsanbindung mit dem Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) zur arbeiten. Damit soll eine bessere Erreichbarkeit des Industrieparks Schwarze Pumpe und der dortigen Ausbildungsstätte zu gewährleistet werden. Mit Blick auf den ISP, der sich sowohl über Brandenburger als auch über sächsisches Territorium erstreckt, wird auch die Einführung eines länderübergreifenden Fahrtickets für den ÖPNV angestrebt, bei dem natürlich auch der Landkreis Bautzen eine entscheidende Rolle spielt. Dass soll sich natürlich auch in günstigeren Fahrpreisen widerspiegeln, erhofft sich Altekrüger.
Für die folgenden Einstellungsjahre 2025 und 2026 ist vereinbart, dass die LEAG ihren Theorie-Ausbildungsbedarf rechtzeitig an die beiden Landkreise meldet. Danach wollen die Kooperationspartner über eine Fortsetzung der Vereinbarung entscheiden.
Jörg Waniek fasste diese Kooperationsunterzeichnung und die Botschaft, die damit ausgestrahlt werden soll, wie folgt zusammen: „Wir als LEAG werden weiter gute Arbeit bieten und schaffen jetzt Strukturen, die in die Zukunft reichen. Dabei haben wir wieder gezeigt, dass die Lausitz eben aus zwei Bundesländern besteht.“
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