Lausitzhalle Hoyerswerda wartet auf Fördermittelbescheid für Sanierung und Modernisierung
Seit fast 40 Jahren ist die Lausitzhalle (LH) ein Flaggschiff der Hochkultur in Hoyerswerda. Nun hat sie sich wahrlich eine Verjüngungskur verdient. Vorrangig sollen eine Energiesanierung und die inhaltliche Qualifizierung sowie Ertüchtigung auf den Neuzeitstand erfolgen. Die finanziellen Mittel dafür sollen überwiegend aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen des Bundes, also aus dem Strukturwandeltopf für Kohleregionen, fließen. Was alles geplant ist und wie lange die Halle während der Umbaumaßnahmen geschlossen bleiben muss.
Katrin Demczenko / Jannis Simons
Die Städtischen Wirtschaftsbetriebe Hoyerswerda GmbH (SWH) als Eigentümer des Gebäudes haben Fördergelder aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen des Bundes beantragt. Bereits vor zweieinhalb Jahren wurde dieser Antrag beim ersten Regionalen Begleitausschuss (RBA) der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung positiv beschieden. Durch längere und teurere Lieferketten oder einfach länger andauernde Planungszeiten sei u.a. das Projekt Lausitzhalle zunächst einmal „ruhiggestellt“ wurden, hieß es im November 2022 am Rande des vierten RBA in Hoyerswerda vonseiten der SAS. Nun soll es, passenderweise zum 40. Geburtstag der LH einen neuen Anlauf geben. Doch seit fast sechs Monaten warten die LH und die SWH auf den Fördermittelbescheid der Sächsischen Aufbaubank und des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements. Erst, wenn dieses Schreiben da ist, können die Ausschreibungen für die Bauarbeiten beginnen, erklärt LH-Geschäftsführer Dirk Rolka. Dann werden das Dach erneuert, der Bühnenturm und die Fassade des Gebäudes komplett gedämmt. Der Einbau dreifachverglaster, wärmeisolierter Fenster ist vorgesehen und die Modernisierung des Beleuchtungs-, Lüftungs- sowie Heizungssystems. „Fassaden und Fenster müssen nach der Sanierung optisch aussehen wie vorher, was auch für die Innenräumen gilt“, unterstreicht Dirk Rolka und verweist damit auf den zu beachtenden Denkmalschutz des Kulturhauses.
60 Wochen Schließzeit vorgesehen
Etwa 22,8 Millionen Euro Fördergeld sollen in die Baumaßnahmen fließen und reichlich zwei Millionen Euro davon beträgt der Eigenanteil der SWH. Beim ersten RBA im Sommer 2021 waren für die Modernisierung und Sanierung der Lausitzhalle „nur“ sechs Millionen Euro als Projektvolumen eingeplant worden.
Während der Umbaumaßnahmen seien aktuell 60 Wochen Schließzeit vorgesehen, sodass Veranstaltungen in dieser Zeit an einem Ausweichstandort stattfinden müssen. „Das hat es in 40 Jahren noch nie gegeben: Schließung und bei vollem Betrieb umziehen“, so der Lausitzhallen-Chef. Er sieht das als „größte Herausforderung für das ganze Team.“ Bereits im ersten Halbjahr 2024 erfolgt die technische Ertüchtigung des schon länger von der LH bewirtschafteten Sparkassensaals „Vis-à-vis“ in der Altstadt, um eine bessere Spielqualität zu ermöglichen. Der jetzt noch ungenutzte Hof hinter dem Objekt wird ansprechend hergerichtet für die Eigenproduktion „Sommer im Atrium“, erklärt Rolka. Im Wirtschaftsplan der LH sind dafür knapp 300.000 Euro eingestellt, die zusammen mit der SWH gestemmt werden. All diese Verbesserungen im „Vis-à-vis“ sollen später auch von Privatpersonen für Feiern und Firmen für Veranstaltungen genutzt werden können.
Bis zum Sommer 2024 ändert sich am Spielplan der LH jedoch erst einmal nichts. Das Kulturhaus steht Gästen wie Künstlern bis dahin uneingeschränkt zur Verfügung. Zum 40. Jubiläum wird eine Festwoche vorbereitet, die am 30. April mit einem Tag der offenen Tür startet. Am 5. Mai spielt das Sinfonische Orchester das Abschlusskonzert der Musikfesttage, verriet Dirk Rolka.
Wenn die Bauarbeiten im Haus beginnen, erfolgt der Wechsel aller Aufführungen ins Vis-à-vis. Weil dort viel weniger Platz ist und keine Drehbühne zur Verfügung steht, müssen bekannte Konzepte beliebter Veranstaltungen, wie z.B. das Weihnachtsmärchen und das Silvesterkonzert, angepasst werden. Eintrittskarten werden während der Bauphase weiterhin an der Vorverkaufskasse im Forum erhältlich sein.
Mit den geplanten Bauarbeiten im Haus am Lausitzer Platz wird auch die noch sehr gut funktionierende, aber eigentlich schon museumsreife Bühnentechnik aus dem Jahr 1984 in ihren wohlverdienten „Ruhestand“ gehen. Das finden die Mitarbeiter der LH sinnvoll und die SWH ist gottlob derselben Meinung. Die Städtischen Wirtschaftsbetrieben stellen für einen neuen Bühnenboden, eine Drehbühne, weitere Steuerungsanlagen und ein modernes Inspektionspult hinter der Bühne für zusätzlich circa 700.000 Euro bereit. Von dem Pult aus steuert der Aufführungsleiter während der Veranstaltung die gesamte Technik, erklärt der Lausitzhallenchef.
Er sieht die Sanierung des Hauses für die nächsten Jahrzehnte als etwas Bleibendes, damit Menschen in Hoyerswerda weiterhin Kultur auf hohem Niveau genießen können.
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