Kreative Köpfe haben hier die Möglichkeit, wirklich was zu gestalten
Anfang 30 und schon Projektkoordinatorin des größten Projektes im Lausitzer Strukturwandel. Dr. Jane Worlitz ist ein Paradebeispiel, dass hier in der Region attraktive Berufe mit Perspektive entstehen und man schon in seinen ersten Berufsjahren in Führungspositionen die Lausitz mitgestalten kann.
Aus der Sommerausgabe 2023 des STARK für die LAUSITZ-Magazins
„Ich bin in mindestens fünfter Generation Forsterin“, stellt sich sie Koordinatorin des „chesco“-Projekts vor. „chesco“, das steht für Center for Hybrid Electric Systems Cottbus, ein Zentrum zur Erforschung hybrid-elektrischer und elektrischer Antriebe für eine klimafreundliche Mobilität der Zukunft. Mehr als 30 Lehrstühle und Fachgebiete der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg bringen hier ihre Expertise ein. Durch das chesco wird die Infrastruktur für die Forschungsarbeit bereitgestellt. Dafür werden aktuell die Teilbereiche Design, Fertigung, Test und Digital mit Strukturfördermittel aufgebaut.
Alternative Antriebssysteme in den Bereichen Luftfahrt, Bahn, Straße und Off-Road können somit an einem Ort entwickelt, gefertigt und getestet werden. Dessen kompletten Aufbau koordiniert die Lausitzerin. Nach ihrem Abitur in der Heimatstadt, fing sie direkt an der BTU an, Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Bereits während ihres Masterstudiums arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl Qualitätsmanagement. Während der anschließenden Zeit als Wissenschaftlerin am Lehrstuhl begleitete Dr. Worlitz fast sieben Jahre lang viele Kooperationsprojekte mit regionalen Unternehmen und promovierte 2020 schließlich im Bereich der Wirtschaftswissenschaften zum Thema Dienstleistungsqualität. Seit dem gleichen Jahr ist sie bei chesco als Gesamtkoordinatorin zuständig. „Vor dreieinhalb Jahren war chesco nur eine Idee und jetzt stehen wir hier in den ersten Projekträumen“, schwärmt sie. Für den Aufbau der Forschungsfabrik und eines Transferkonzeptes sowie die Realisierung der ersten Transferprojekte arbeiten aktuell mehr als 30 Personen im Team. Auf mehr als 50 Mitarbeiter soll dieses Team bis Ende 2023 aufgestockt werden. „Die Räume sind schon belebt“, schildert sie und das nicht nur durch das Familienbüro, wo „zwischen den Meetings mal das Kind gestillt werden kann“. Insgesamt 400 direkte Arbeitsplätze für Wissenschaftler und Techniker soll allein chesco schaffen.
„Mit den Wissenschaftler:innen steigt natürlich auch der Bedarf an Handwerk & Co.“
Aktuell belebt das Projektteam ein Bürogebäude und mehrere Hallen in Dissenchen. Das Zuhause des Zentrums soll aber der zukünftige Lausitz Science Park im Technologie- und Industriepark Cottbus werden. „Mit den Wissenschaftler:innen steigt natürlich auch der Bedarf an Handwerk & Co“, weist Dr. Worlitz auf die Kettenfunktionen im Strukturwandel hin. „Das gesamte Projekt ist eine Möglichkeit, wirklich was zu gestalten, quasi vom Startpunkt – der Planung“, berichtet die junge Mutter eines fast zweijährigen Sohnes. „Durch den Strukturwandel kann die Region zur treibenden Kraft für neue und nachhaltige Technologien werden. Es werden Forschungsbereiche gestärkt, die zum Klimaschutz beitragen.
An der BTU und in der gesamten Lausitz werden neue Projekte initiiert, die die Region attraktiver machen und Anreize schaffen. Es werden Jobs geschaffen und Unternehmen werden auf die Lausitz aufmerksam. Langfristig wird die Region dadurch profitieren“, ist sich Dr. Worlitz sicher. Damit die Projekte gelingen, sei es ihrer Meinung wichtig, die Gesellschaft bei diesen Prozessen einzubinden und mitzunehmen, Chancen und Möglichkeiten aufzuzeigen und zu kommunizieren, was sich hier bewegt.
„Für das Jahr 2030 hat sich die Bundesregierung ein Zwischenziel auf dem Weg zur Klimaneutralität gesteckt. Es sollen 65 % weniger Emissionen gegenüber 1990 ausgestoßen werden. chesco möchte genau an dieser Stelle einen Beitrag leisten. Wir starten parallel zum Infrastrukturaufbau mit den ersten Forschungsprojekten und hoffen, im Jahr 2030 bereits Ergebnisse unserer Forschung zu sehen“, wagt Dr. Worlitz einen Blick in die Zukunft. Dabei möchte das Forschungszentrum mit vielen Unternehmen in der Lausitz kooperieren.
Info:
Am Donnerstag, den 05. Oktober, öffnet die chesco Forschungsfabrik in Cottbus-Dissenchen für alle Interessierten zwischen 16 und 18 Uhr ihre Türen beim sogenannten „chesco Career Day“. Dabei wird über Stellenangebote informiert, Projekträume werden gezeigt sowie Führungen durch die Hallen mit Fertigungs- und Testbereich angeboten. „Wenn du den Wandel in der Lausitz aktiv mitgestalten möchtest, werde Teil unseres Teams!“, heißt es von Seiten des chesco-Teams. Alle Infos hier.
Weitere spannende Beiträge über Macher, Unternehmer, deutschlandweit einzigartige Projekte „Made in Lausitz“ usw. lesen Sie in der Sommerausgabe 2023 des »STARK für die LAUSITZ«-Magazins des WochenKurier. Das Magazin finden Sie kostenfrei in vielen Auslagenstellen in der Ober- und Niederlausitz sowie als E-Paper hier.