Kreative Ideen für die Lausitz
Tony Keil
Nur wenn die Herausforderung angenommen wird und man sich auf den Weg macht, kann Neuland erobert werden und der Neuanfang erfolgreich sein. Mit dieser Sicht lässt sich auch der Strukturwandel betrachten. Unter der Rubrik „Menschen im Strukturwandel“ stellen wir Akteure des Strukturwandels und Personen vor, die bereit sind, Neuland zu betreten und den Strukturwandel zwar kritisch, aber vor allem als Chance betrachten, die es zu nutzen gilt.
Wie kann die Lausitz den Strukturwandel nutzen, um attraktive Lebens- und Arbeitsräume für junge und kreative Menschen entstehen zu lassen?
Dieser Frage widmet man sich in einem gemeinsamen Projekt der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz (ENO) und der Hochschule Zittau/Görlitz, das Studierenden das Rüstzeug an die Hand geben soll, Herausforderungen des Strukturwandels anzugehen. Dazu wurden neue Blockseminare entwickelt, die im Rahmen des Bachelorstudiengangs Kultur und Management stattfinden. Eine erste Veranstaltung mit den Studierenden gab es im April. Hier wurden erste Ideen entwickelt, etwa ein Sagen-Erlebnispark, ein Bälleausleihautomat, der in Parks genutzt werden kann, und ein Info-Büro für Kulturveranstaltungen mit integriertem Ausstellungsbereich.
Involviert in das Projekt ist ENO-Innovationsmanagerin Saskia Brosius. Sie hat selbst Kultur und Management an der HSZG studiert. »Als das neue Modul Kreativität nun erstmalig an der HSZG gelehrt werden sollte, kam die Anfrage von Professor Hosang, ob ich mir vorstellen könne, die Lehrveranstaltung fachlich zu unterstützen und zudem mit praktischen Herausforderungen des Strukturwandels zu untermalen«, erklärt sie.
Das neue Blockseminar umfasst drei Tage und ist im 4. Semester des Studiengangs platziert. Die Teilnehmerzahl variiert entsprechend der Matrikelgröße. In dem jetzt durchgeführten ersten Durchgang haben ca. 30 Studierende teilgenommen.
Saskia Brosius
»Die entstandenen Ideen sind vielversprechende Ansätze zum Innovieren des kulturellen Bereichs.«
Foto: ENO
»Der Fokus liegt vor allem darauf, den Studierenden die wissenschaftliche Grundlage der Kreativitätsforschung zu vermitteln und ihnen einige
Kreativitäts-Techniken und -Methoden, mit denen sie künftig Probleme lösen können, an die Hand zu geben«, sagt Saskia Brosius. Es geht also darum theoretisches Wissen zu vermitteln, das wird allerdings mit einer praktischen Herausforderung des Strukturwandels verbunden. Schon im ersten Seminar habe sich gezeigt, dass die Studierenden ihre Ideen weiterverfolgen und praktisch umsetzen wollen, so die ENO-Innovationsmanagerin.
Sie ist von dem neuen Projekt überzeugt: »Die entstandenen Ideen sind vielversprechende Ansätze zum Innovieren des kulturellen Bereichs. Ich bin sehr auf die Abschlusspräsentation und die weiterentwickelten Ideen gespannt.« Besagte Präsentation gibt es am 10. Juni. Dort werden die Studierenden ihre weiterentwickelten Prototypen der Ideen, deren Entstehungsprozess und notwendige Maßnahmen zur Umsetzung auf dem Lebensgut Pommritz vorstellen. Wer dabei sein will, kann sich unter saskia.brosius@wirtschaft-goerlitz.de für die Veranstaltung anmelden.
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