„Kommt erst einmal her und schaut euch die Lausitz an!“
Die Spremberger Initiative „Heeme fehlste“ feierte bei Anne Rößler im „ELEFimP – Der Elefant im Porzellanladen“ ihr fünfjähriges Bestehen.
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Fünf Jahre. So lange gibt es jetzt schon die Initiative „Heeme fehlste“, die zusammen mit der Koordinierungsstelle für Rückkehrer und Neu-Spremberger als Netzwerker und Unterstützer den Umzug (zurück) in die Lausitz erleichtern möchte. Zu diesem Anlass veranstaltete die Initiative Anfang November einen offenen Stammtisch im Atelier von Anne Rößler. Die alleinerziehende Mutter betreibt seit Februar 2020 in Spremberg einen eigenen Porzellanladen.
Familiäre Unterstützung in der Heimat
Die gebürtige Sprembergerin schloss zunächst eine Ausbildung zur Figurenkeramformerin in Meißen ab. Anschließend studierte sie Keramik- & Glasdesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle. Dort machte sie 2010 ihren Abschluss. Seitdem ist die Lausitzerin selbstständig und betrieb vor ihrer Erziehungszeit einen Laden in Dresden. Der nötigen familiären Unterstützung wegen zog die Künstlerin dann zurück in ihre Heimat, wo sie seit fast drei Jahren ihr Ladenatelier „ELEFimP – Der Elefant im Porzellanladen“ erfolgreich betreibt. „Das Tier in Porzellanform wurde irgendwann zu meinem Markenzeichen“, erklärt Anne schmunzelnd. In ihrem kleinen gemütlichen Geschäft bietet sie Schmuck, Wandgestaltungselemente, Vasen, verschiedenste Dekoartikel, kleine Schälchen, Becher und Vieles mehr an. Darüber hinaus gibt es hier die Möglichkeit, Porzellan-Kurse und Modellier-Workshops mit ihr zu buchen. Ob Becher, Schale oder Schmuck, wie z.B. Ohrstecker, Deko-Anhänger für Weihnachten oder Ostern – hier kann jeder sein eigenes Kunstwerk nach individuellen Wünschen gestalten. Die Workshops können bis zu einer bestimmten Größe auch mit dem Freundeskreis gebucht werden. Bis man das fertige Produkt dann in den Händen hält, vergehen allerdings sechs bis acht Wochen, da noch längere Brennvorgänge erforderlich sind.
Erfahrungsaustausch mit anderen Selbstständigen
„Man ist hier schneller im Grünen und ich habe durch den familiären Anschluss einfach mehr Unterstützung bei meinem Kleinkind“, nennt Anne die wesentlichsten Gründe für ihre Heimkehr. Heeme fehlste! bot ihr einen guten ersten Anlaufpunkt. Dadurch lernte sie schnell neue Leute kennen. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Selbstständigen in der Region habe ihr extrem geholfen. Dabei ging es u.a. um Themen wie behördlich-gewerbliche Anmeldungen – wie schnell geht das, was muss man beachten. Die Initiative biete mit ihrem breiten Netzwerk einfach unglaublich viele Ansprechpartner, was auch immer wieder neue Anregungen mit sich bringt. Daher nimmt Anne sehr gerne an den offenen Stammtischen teil, die regulär jeden zweiten Mittwoch im Monat an unterschiedlichen Orten stattfinden.
Menschen, die bis jetzt nur negativ von der Region denken, entgegnet die Selbstständige: „Kommt erst einmal her und schaut euch die Lausitz an! Sie hat so viel zu bieten: Schöne Umgebung, reichhaltige Natur, nette Leute und vor allen Dingen viel Raum zum Entfalten.“
Heeme fehlste! steht für alle Arten von Fragen rund um die Rückkehr bzw. den Zuzug sehr gern zur Verfügung oder vermittelt die entsprechenden Kontakte. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei. Neue Interessenten sind herzlich willkommen.