JTF-Förderung aus Brüssel kommt bei Lausitzer KMU an
Brandenburg hat im letzten Sommer ein Investitionsförderprogramm für Unternehmen in der Strukturwandelregion Lausitz aufgelegt, das auf die EU-Mittel aus dem Just Transition Fund (JTF) zurückgreift.
Aus der Frühjahrsausgabe 2024 des STARK für die LAUSITZ-Magazins
Insgesamt 170 Millionen Euro stehen für Kleinstunternehmen, kleine Unternehmen und mittlere Unternehmen (KMU) der brandenburgischen Lausitz zur Verfügung. IHK-Hauptgeschäftsführer André Fritsche macht deutlich: „Aus Brüssel kommen nicht nur Regulierungen, sondern auch klare Fördermöglichkeiten, die dabei helfen Arbeitsplätze zu schaffen und zu halten. Unternehmen sollten mit der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und den Wirtschaftskammern prüfen, ob sie antragsberechtigt sind.“ Für Enrico Frühling, Gründer und Geschäftsführer von Stylework in Cottbus, kam die Förderung jedenfalls gerade recht. „Nach der Coronahilfe war der JTF für uns ein wichtiger Baustein, um unserer Unternehmensentwicklung nochmal einen richtigen Schub zu geben. Wir haben neben kleineren Investitionen einen CO2-Laser der neusten Generation angeschafft, der es ermöglicht, Fotos einzulesen, in Schraffuren umzuwandeln und auf Acrylplatten eine dreidimensionale Gravur entstehen zu lassen“, berichtet Enrico Frühling. Er erhielt einen Zuschuss von 200.000 Euro bei einem Subventionswert von 70 Prozent. „Ich habe solche Fördersätze nur nach der Corona-Zeit erlebt bei dem Programm für die Gastronomen, wo die Förderquote bei 80 Prozent lag“, betont ILB-Berater Heinrich Weißhaupt. „Innerhalb der Antragstellung ist es eines der schnellsten und unbürokratischsten Verfahren. Mit Herrn Frühling haben wir an einem Tag die Beratung gemacht, schon am nächsten Tag war sein Antrag da – ohne Hinzuziehen eines Steuerberaters. Auch die Bearbeitung ging flott und der Bewilligungsbescheid war relativ schnell da“, so Weißhaupt.
Sieben Wochen nach Antragsstellung kam der Förderbescheid
„Ohne Vorfinanzierung geht es natürlich nicht“, ergänzt Enrico Frühling. Gemeinsam mit Martin Gründer gehörte er zu den ersten JTF-Antragstellern. Ein Förderaspekt, der nach Ansicht von Martin Gründer noch wichtig gewesen wäre: die Förderung von Nachfolgen bei Bestandsunternehmen. „Das ist doch ein durchaus bedeutsames Thema im Strukturwandel“, sagt der 36-Jährige. Er selbst hatte im Jahr 2019 die Nachfolge der Erides GmbH in Heinersbrück angetreten und den Betrieb seines Vaters übernommen.
Die Corona-Zeit war Herausforderung und zugleich Chance für das Unternehmen, das sich in den letzten 25 Jahren einen Namen im Bereich Objektmöbel gemacht hat. „45 Prozent Umsatzverlust im Kerngeschäft Hotel- und Gaststättenbereich und ausbleibende Projekte zwangen uns zum Handeln. Und so begannen wir unsere Produkte für unseren Online-Shop zu digitalisieren, neue Kundenkreise aufzuschließen und uns zum digitalen Kompletteinrichter zu entwickeln.“ Die Digitalisierung seiner Produkte lässt er sich im Rahmen von JTF fördern. Zudem schaffte er dank der Fördermittel eine moderne Produktionsmaschine an zum Zuschnitt von Stoffen und Leder. Mit ihr spart er auch Energiekosten und Kunststofffolie ein. Sieben Wochen nach der Antragstellung war der Förderbescheid da, Mitte April die Maschine. Martin Gründer sagt: „Ich bin sehr glücklich, hätte das Projekt aber auch ohne die Förderung gemacht, um uns langfristig modern aufzustellen.
Insgesamt betrachtet, ist es schön, dass das EU-Geld für den Strukturwandel beim Mittelstand ankommt. Hier ist es wirklich gut angelegt!“
Mehr Informationen hier: www.cottbus.ihk.de/jtf-fuer-unternehmen
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