Grundschullehrer made in Lausitz: Erste Studierende können Ende 2023 in Senftenberg starten
Erstmalig wurden am heutigen Montag konkrete Pläne zur Einrichtung eines Lehramtsstudiums am Hochschulstandort Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg der Öffentlichkeit vorgestellt. Wann die ersten Studenten ihr Studium beginnen können und welche Fächerkombination zunächst möglich ist.
pm/jas
Nun steht es fest. Schon bald könnten die ersten Grundschullehrer in der Lausitz ausgebildet werden. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle, Bildungsministerin Britta Ernst und der Vizepräsident für Studium und Lehre der BTU Cottbus-Senftenberg, Prof. Dr. Peer Schmidt, haben in einer Pressekonferenz die Pläne zur Einrichtung eines Lehramtsstudiums am Hochschulstandort Senftenberg vorgestellt. Die BTU hat dazu in Abstimmung mit dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) der Universität Potsdam ein Konzept für ein Grundschulstudium in der Niederlausitz entwickelt.
Die ersten Lehramtsstudierenden können bereits im Wintersemester 2023/24 in Senftenberg ihr Studium beginnen. In diesem Semester ist jedoch ausschließlich die Fächerkombination Mathematik und Deutsch wählbar. Aktuell laufen die Planungen zum Start der ersten Jahrgangsgruppe auf Hochtouren. In den nächsten Jahren sollen das Studienangebot und die Zahl der Studienplätze deutlich ausgeweitet werden. Neben Modulen in Grundschulbildung und Bildungswissenschaften, der Bachelorarbeit und dem Fachübergreifenden Studium, können die zukünftigen Studierenden aus den folgenden zwei Unterrichtsfächer wählen: Deutsch, Englisch, Kunst, Mathematik, Musik, Sachunterricht, Sport und Sorbisch/Wendisch. „Letzteres gegebenenfalls in Kooperation mit einer anderen Hochschule”, heißt es auf der Website der BTU. Bei der Wahl ist außerdem zu beachten, dass mindestens eines der gewählten Fächer Deutsch, Englisch oder Mathematik sein muss.
Die Studien- und Prüfungsordnung liegen bereits vor, die Ausschreibungen für die ersten Professoren- und Mitarbeiter-Stellen laufen. Für die Ausweitung der Kapazitäten der Lehrkräfteausbildung stehen in diesem Jahr zusätzlich rund 5,21 Millionen Euro und im kommenden Jahr rund 7,1 Millionen Euro bereit. Ein erheblicher Teil der Mittel wird für den Aufbau des Lehrkräftestudiums am Standort Senftenberg eingesetzt. Weitere Informationen zum Studium gibt es unter www.b-tu.de/lehramt-primarstufe-bed.
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle erklärte dazu:
„Bildung spielt für die Zukunftsfähigkeit und Resilienz unseres Landes eine herausragende Rolle. Deswegen ist der bundesweite Lehrermangel einer der größten bildungs- und wissenschaftspolitischen Herausforderungen, auch für uns in Brandenburg. Das hat die jüngste Lehrermodellrechnung im vergangenen Jahr eindrücklich belegt. Der Auftrag ist klar: Wir müssen massiv neue Kapazitäten aufbauen. Und genau das tun wir: Vom Beschluss des Landtags Ende November, zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, bis zur Immatrikulation der ersten Studierenden in Senftenberg wird dann weniger als ein Jahr vergangen sein. Das ist bundesweiter Rekord“, so Ministerin Schüle.
„Und wir haben Senftenberg bewusst ausgewählt: Die Entscheidung ist ein explizites Bekenntnis des Landes zu diesem Standort. Senftenberg war ein attraktiver Hochschulstandort, er wird es auch in Zukunft sein. Nicht nur, weil die Stadt genug geeignete Räumlichkeiten hat. Und nicht nur, weil viele junge Leute, die hier studieren, später auch eher eine Schule in der Lausitz wählen werden. Sondern weil dieser Beschluss von einer breiten Unterstützung und großer Begeisterung getragen wird: in der BTU, in der Politik, von vielen Partnern und vor allem von den Menschen in Senftenberg und der Lausitz. Ab sofort kann die Werbung beginnen – mein Vorschlag: ‘Krasse Lausitz, krass gut ausgebildete Lehrkräfte – erfolgreich Studieren in Senftenberg‘.“
Info
Der Lehrkräftebedarf wird auf der Grundlage der Lehrermodellrechnung des Landes berechnet. Auf dieser Grundlage hat das Land Brandenburg die Zahl der Studienanfängerplätze im Lehramt an der Universität Potsdam seit 2019 von 650 auf mittlerweile knapp 1.100 Bachelor-Studienanfängerplätze signifikant erhöht. Dies ist die höchste Zahl von Studienplätzen seit Bestehen des Landes.
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