Fördermittelbescheid für Lausitzhalle Hoyerswerda endlich da
Sanierung der Lausitzhalle für 18,6 Millionen Euro kann starten
pm / Jannis Simons
Endlich ist es soweit. Noch Anfang des Jahres berichtete der WochenKurier und STARK für die LAUSITZ über die geplanten Sanierungsmaßnahmen des kulturellen Flaggschiffs Hoyerswerdas. Alles, was noch fehlte, war der Fördermittelbescheid. Doch dieser ist seit vergangenem Freitag endlich in den Händen der Verantwortlichen. So haben die Städtischen Wirtschaftsbetriebe Hoyerswerda (SWH) GmbH für die Verjüngungskur des 1984 als »Haus der Berg- und Energiearbeiter« eröffneten Kulturhauses mehr als 18,5 Millionen Euro aus Mitteln des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) erhalten. Bei einer feierlichen Übergabe auf der Bühne des Förderobjektes übergab der sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, den Förderbescheid an Thomas Bleier, Geschäftsführer der SWH GmbH.
Mit den finanziellen Fördermitteln kann nun die umfassende energetische Modernisierung des vielseitigen Kultur- und Tagungszentrums starten. Konkret heißt das: Bauschäden sollen beseitigt, Betriebskosten sowie Heizenergiebedarf gesenkt und haustechnische Anlagen auf den aktuellen Stand gebracht werden. Auch der Brandschutz wird im Zuge der Sanierung angepasst. Der gesamte Investitionsumfang beträgt rund 20 Millionen Euro, wobei die restlichen rund 1,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln der SWH getragen werden.
Staatsminister Thomas Schmidt sagte bei der Übergabe: »Die Lausitzhalle Hoyerswerda gilt im Revier als Leuchtturm der Hochkultur, der nach 40 Jahren eine Generalüberholung verdient hat. Nur so behält sie ihre Strahlkraft in der Kultur- und Tagungslandschaft der Lausitz und sichert Arbeits- und Ausbildungsplätze. Die Mittel des Strukturwandels helfen dabei, dass sich die Lausitzerinnen und Lausitzer auch künftig qualitativ hochwertiger Kultur- und Tagungsangebote erfreuen können. Von einer sanierten und modernisierten Lausitzhalle profitiert die ganze Region. Hier wird was!«
Hoyerswerdas Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh sagte bei der Bescheidübergabe: »Die Lausitzhalle ist die top Adresse für kulturelle Höhepunkte in der Region. Mit ihrem breiten Portfolio aus Konzert, Kabarett, Theater, Oper, Gala, Tanz, Musical, Open Air und Experimentellem spricht sie alle Alters- und Interessengruppen an. Als Schauplatz der Musikfesttage, Ausrichter des Teschenmarktes und Tagungsort ist sie bekannt und beliebt. Wir freuen uns sehr, dass dieser besondere Ort im 40. Jahr seines Bestehens eine Zuwendung in Millionenhöhe erhält, die ihn in seinen Grundfesten stärkt und für aktuelle und folgende Generationen bewahrt. Der heutige Tag markiert einen weiteren Meilenstein in der Transformation unserer Region, die sich wirtschaftlich, technologisch und touristisch fit macht für die Zukunft.«
Halle wird sich nach außen nicht verändern
Die Lausitzhalle (LH) sei bekannt für die hervorragende Akustik im Großen Saal. Der markante, denkmalgeschützte Bau mit dem hohen Bühnenturm wurde von 1976 bis 1984 als multifunktionales Kulturhaus aus zwei Baukörpern errichtet – einem Saalbaukörper und einem Verwaltungstrakt als dreigeschossiges unterkellertes Gebäude mit Innenhof. Weitere Baumaßnahmen fanden zwischen 2009 und 2020 statt. Der Gebäudekomplex wird auch nach den Baumaßnahmen als multifunktionales Kulturhaus dienen. Die Raumnutzungen, -funktionen und -anordnung bleiben erhalten. Dazu gehört ein Saal mit 835 Sitzplätzen, ein über zwei Ebenen reichendes Foyer, das Bühnenhaus, das Magazin sowie Besucher- und Künstlergarderoben und sanitäre Anlagen. Im Kellergeschoss werden Technik- und Lagerräume angeordnet. Im Verwaltungstrakt werden der Forumsaal mit Studiobühne, die Verwaltung der Lausitzhalle, die Haustechnik beider Gebäudeteile zu finden sein sowie Büros verschiedener Mieter, eine Bankfiliale, ein Friseursalon, die Musikschule, die Volkshochschule, das Kundencenter der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH (VHB) und eine Catering-Firma.
Thomas Bleier, Geschäftsführer der SWH machte bei der Übergabe deutlich, dass die energetische Sanierung eher im Hintergrund ablaufen wird. »Wenn wir die Halle saniert haben, wird die Halle so aussehen wie jetzt.« Während der Umbaumaßnahmen seien ungefähr 60 Wochen Schließzeit vorgesehen, sodass Veranstaltungen in dieser Zeit in dem ebenfalls von der LH bewirtschafteten Sparkassensaals »Vis-à-vis« in der Altstadt stattfinden. Bis zum Endes des Jahres ändert sich am Spielplan der LH laut Eventkalender auf der Webseite jedoch nichts. Das Kulturhaus steht Gästen wie Künstlern bis dahin uneingeschränkt zur Verfügung.
Info
Die energetische Sanierung der Lausitzhalle ist eines von vier Vorhaben aus dem Bereich Klima- und Umweltschutz, die im Lausitzer Revier aus dem InvKG gefördert werden sollen. Insgesamt wurden bisher vom Regionalen Begleitausschuss im Lausitzer Revier 119 Projekte mit einem Mittelvolumen von rund einer Milliarde Euro ausgewählt. Die vier Projekte aus dem Bereich Klima- und Umweltschutz haben daran einen Anteil von vier Prozent. 77 Projektträger im Lausitzer Revier haben bisher Fördermittelbescheide mit einem Mittelvolumen von rund 655,1 Millionen Euro erhalten.
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