Flugplatz Cottbus-Neuhausen wird endlich aufgewertet
Der Verkehrslandeplatz Cottbus-Neuhausen wird zu einem luftfahrtaffinen Wirtschaftsstandort im Rahmen des Lausitzers Strukturwandels aufgewertet. Dafür konnte vergangene Woche der symbolische erste Spatenstich mit Vertretern des Landes, des Landkreises Spree-Neiße und der Gemeinde Neuhausen/Spree vollzogen werden.
Jannis Simons
Gleich zu Beginn der Veranstaltung machte der Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Cottbus/Neuhausen mbh Torsten Schwieg deutlich: „Dieses Projekt soll Auswirkungen auf die gesamte Region haben.“ Rund acht Jahre ist es jetzt her, als sich Anfang des Jahres 2016 eine Interessensvertretung u.a. mit der Gemeinde Neuhausen/Spree, des Landkreises Spree-Neiße und der IHK Cottbus mit der Vision gegründet hat, die Aufwertung des Verkehrslandeplatzes voranzutreiben. Mit Inkrafttreten des Investitionsgesetzes Kohleregionen nahm das Projekt 2021 so richtig Fahrt auf. So erhält die Gemeinde Neuhausen/Spree vom Bund Fördermittel in Höhe von rund 17,4 Mio. Euro aus dem sogenannten Strukturwandel-Topf für das Gesamtprojektvolumen von knapp 20 Millionen Euro. Der Preis für das Projekt habe ich sich seit 2021 fast verdoppelt. Der Lausitzbeauftragte des brandenburgischen Ministerpräsidenten, Dr. Klaus Freytag, nannte staatstragende Ereignisse, wie den Krieg in der Ukraine und auch die allgemein steigenden Baukosten, als Gründe.
Nach langem Hin und Her (WochenKurier berichtete erstmals Ende 2021 über dieses Projekt) können jetzt im Juni endlich die ersten Baumaßnahmen beginnen. Dann werden die Start- und Landebahn sowie Rollwege und ein neues Vorfeld befestigt sowie neue Beleuchtungsanlagen installiert, was eine ganzjährige Nutzung ermöglichen soll. Auch eine neue Zufahrtsstraße zum Flugplatz und den neu entstehenden Gewerbeflächen wird erschlossen. Diese Maßnahmen umfassen den ersten Bauabschnitt, der Ende schon dieses Jahres abgeschlossen sein soll, womit 75 % der Gesamtmaßnahmen bereits umgesetzt wären.
2025 ist dann die Fertigstellung des Rollwegesystems sowie der Einbau moderner Befeuerungstechnik – damit die sich hier niederlassenden Unternehmen auch in Tagesrandzeiten arbeitsfähig sind – für die Flugbetriebsflächen und die Einrichtung der technischen Ausstattung für den sicheren integrierten Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge (Drohnen) geplant. Während der Bauarbeiten wird der Flugbetrieb, wenn auch eingeschränkt, weitergeführt.
Integration von Drohnen als Alleinstellungsmerkmal
Die Integration von Drohnen in den regulären Flugbetrieb ist ein zentraler Aspekt des Projekts und für den Verkehrslandeplatz nahezu ein Alleinstellungsmerkmal. Dafür wird jetzt zunächst ein Konzept für den Aufbau einer Infrastruktur zum Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge außerhalb der Sichtweite im Umkreis von zehn Kilometern erstellt. „Das ist bisher einmalig. Einmal in der Art und Weise, dass wir einen Regelbetrieb einrichten wollen und einmalig auch, dass wir damit auch eine öffentlich nutzbare Infrastruktur bieten wollen“, unterstreicht Flugplatzchef Schwieg. Auch der Lausitzbeauftragte Dr. Klaus Freytag war es wichtig vor den anwesenden Gästen zu betonen: „Wir machen das hier nicht nur für gut betuchte Leute, sondern vor allem für die Menschen vor Ort.“
Die umliegenden Einwohner bei diesem Projekt von Anfang an mitzunehmen und sie ein Stück weit zu sensibilisieren, sei dem Flugplatzgesellschaft ein ganzes wichtiges Anliegen. „All das, was wir hier machen, wird transparent sein.“ So wird zum Beispiel durch entsprechende Flugradar-Programme immer einsehbar sein, wer hier mit seinen Fluggeräten unterwegs ist. Auch die Landebahn-Richtung sei so gedreht worden, um die Lautstärke-Belastung so gering wie möglich zu halten. „Hier wird Zukunft gedacht und gemacht“, befand IHK-Manager Jens Kraus. Auf die Frage, wie viele Unternehmen und in welcher Größenordnung sich schon bekannt haben, sich auf diesem entwickelnden Verkehrslandeplatz anzusiedeln und niederzulassen, entließ sich Schwieg noch keine genauen Zahlen entlocken. Es habe aber schon Zusagen und eine Vielzahl von Anfragen geben, verriet Schwieg mit einem verschmitzten und strahlenden „Ja“. So habe nicht nur er, sondern auch Dr. Klaus Freytag die große Hoffnung, dass „Neuhausen künftig eine wichtige Rolle in diesem international stark wachsendem Wirtschaftsbereich spielt.“
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