Drohnenflughafen für die Lausitz in Hoyerswerda geplant
Dass es sich bei unbemannten Luftfahrtsystemen – oder einfach: Drohnen – schon lange nicht mehr um Zukunftsmusik handelt, beweist spätestens der ambitionierte Plan des deutschen Unternehmens Volocopter, zu den Olympischen Spielen dieses Jahres in Paris, die ersten Flug-Taxis einzusetzen. Auch in in der Lausitz laufen schon einige Projekte, die den Anblick von Drohnen am Himmel bald zur Gewohnheit werden lassen könnten. In Hoyerswerda ist sogar ein richtiger Drohnenflughafen geplant.
Maria-Louise Hartmann / jas
Sei es der erste Demonstrationsflug einer Drohne mit medizinischen Proben von Guben nach Cottbus, sei es das Finsterwalder Unternehmen Drohnen Expertise, das deutschlandweit mit seinen Serviceleistungen rund um die Drohnentechnik im Einsatz ist, sei es die geplante Aufwertung des Verkehrslandeplatzes Cottbus-Neuhausen für die Entwicklung eines luftfahrtaffinen Gewerbegebietes mit dem Schwerpunkt unbemannter Fluggeräte oder sei es das Projekt »SivaS – Sicherheit des vernetzten und automatisierten Straßenverkehrs« unter Leitung der TU Dresden, das den Einsatz von Drohnen zum Zwecke der Datenerhebung in Hoyerswerda entwickelt – die Ober- und Niederlausitz spielt bei der Etablierung von Drohnensystemen schon ganz vorne mit. Auch das Netzwerk 3D-Aero aus Kamenz hat in Hoyerswerda bereits Pläne mit überregionaler Strahlkraft geschmiedet.
Ein Drohnenflughafen für Hoyerswerda
Vertiport heißt das Gebäude, das sich in Zukunft in das Stadtbild Hoyerswerdas einfügen soll. Ein Mobilitätshub – deutschlandweit der erste seiner Art – der nicht nur als Drohnenflughafen, sondern auch als öffentliche Ladestation für Elektrofahrzeuge dienen soll. Ein 14 Meter hohes Gebäude mit autarker Energieversorgung und viel Platz zur Einmietung von Unternehmen, die Güter, wie z.B. Medikamente, mit Hilfe von Drohnen transportieren wollen. Rund 15 Millionen Euro sind für das Projekt veranschlagt.
Sensibilisierung durch Drohnen-Sprechstunden
Um die Sicherheit aller zu gewährleisten, beschäftigt sich das Netzwerk neben den technischen Voraussetzungen, die zur Verwirklichung des autonomen Fliegens notwendig sind, auch mit der Ausbildung von gewerblichen Drohnen-Piloten. Diese Aufgabe wird fortan Bodo Stelter – ehemaliger Kapitän bei der Lufthansa – übernehmen, denn am Markt fehle es an ausgebildeten Drohnenführern, so Peter Pfeifer, Vereinsvorstand bei 3D-Aero. Routinierte Multicopter-Piloten brauche es aber, um im Zweifelsfall eine Gefahrensituation abzuwenden oder vorzubeugen.
Dass es dennoch Bedenken und Zweifel an der Sicherheit autonomer Luftfahrtsysteme gibt, auch das haben die Mitglieder des Netzwerkes auf dem Schirm und bieten deswegen demnächst zweimal im Monat eine Sprechstunde für alle Interessierten in den Räumen der LAUTECH an. Dort können alle Fragen rund um das Thema Drohnen besprochen und auch Nutzungsanfragen gestellt werden. Denn die Einsatzmöglichkeiten sind auch aktuell schon vielseitig. Vom Flächenmonitoring über Vermessungsarbeiten bis hin zu Gefahrenerkennung und -abwehr, z.B. bei Waldbränden und Hochwasser, können die Drohnen den Menschen Hilfestellung leisten.
1.100 km2 Testflugfläche in der Lausitz geplant
Um weitere Anwendungen zu ermöglichen, arbeitet das Netzwerk momentan an der Erschließung einer Testflugfläche in der Lausitz, die über 1.100 km2 umfassen soll. Von Kamenz über Hoyerswerda und Rothenburg bis hin nach Görlitz soll die Strecke zunächst verlaufen. Auch der Anschluss nach Bischofswerda und Bautzen wäre denkbar.
Und selbst wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist, sind die ersten Schritte mit der Freigabe der ersten acht Kilometer bereits gemacht. Fehlen nur sieben bis nach Hoyerswerda. Doch auch deren Beantragung steht in diesem Jahr noch an. Und wer weiß, vielleicht hebt die erste Drohne schon im kommenden Jahr in Richtung der Zuse-Stadt ab.
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