Die Slawenburg – Kulturelles und gesellschaftliches Zentrum in der Lausitz mit neuem Konzept
Die Brüsseler Stiftung SLAVONIC EUROPE übernahm am 15. August dieses Jahres den Betrieb der in 1000-jähriger Tradition wurzelnden SLAWENBURG Raddusch bei Vetschau/Spreewald im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, um sie zum Treffpunkt und zur Begegnungsstätte der slawischen Völker und Kulturen an der Nahtstelle zwischen Ost und West zu machen. Die Burg erhielt den neuen englischen Beinahmen SLAVONIC CASTLE (Übersetzung des deutschen Wortes Slawenburg), was den internationalen und grenzüberschreitenden Anspruch der Institution hervorhebt.
Aus der Herbstausgabe des STARK für die LAUSITZ-Magazins 2024
Bereits einen Monat nach der Übernahme war der Fernsehsender NOVA aus der Tschechischen Republik sowie der Tschechische Rundfunk und die Tschechische Presseagentur TK zu einer mehrtägigen Reportage in der Slawenburg zu Gast bei SLAVONIC EUROPE.
Der neue Betreiber der Slawenburg will mit gezielten lokalen, regionalen und internationalen Impulsen die Slawenburg Raddusch zu einem Ort des kulturellen und gesellschaftlichen Ausstrahlens innerhalb Brandenburgs, aber auch weit über die Region der Lausitz hinaus machen: Verwirklicht wird dies im Rahmen der von der Stiftung SLAVONIC EUROPE ins Leben gerufenen überregionalen Integrationsmethode LUSATIA GLOW (engl. – auf Deutsch: Lausitzer Leuchten). Dazu werden spezifisch slawische Musikfestivals, Gastronomieveranstaltungen, Modeschautourneen, Advents- und Weihnachtsmärkte sowie grenzüberschreitende Jugendtreffen aus allen demokratischen und freiheitlichen
slawischen Ländern und Kulturen gehören. Auch Wissenschaft und Forschung soll von der Slawenburg aus neu gefördert werden und innerhalb der Wirtschaftsregion Lausitz einen neuen grenzüberschreitenden Stellenwert erhalten. Dazu gehören z.B. die Erweiterung des bereits in der Slawenburg bestehenden Museums um neue Bereiche wie Museumspädagogik und Byzantinistik (Fach, das sich mit der Geschichte, der Literatur und Sprache, der Religion sowie allen weiteren Aspekten der Kultur des Oströmischen (Byzantinischen) Reichs vom 4. bis zum 15. Jahrhundert befasst) und die stufenweise Errichtung einer grenzüberschreitenden Universität der Lausitz – Europäische Translationale Universität Lausitz Jan Skala (ETULIS) in Zusammenarbeit mit der EU, den Fakultäten vor Ort und den in der Region ansässigen Industrieunternehmen.
Tierpark und interaktives Slawendorf geplant
Das Gelände der Slawenburg selbst soll ebenfalls eine bedeutende Weiterentwicklung erfahren durch die Errichtung eines Tierparks und den stufenweisen Wiederaufbau eines interaktiven Slawendorfes samt Burgbauhütte, Camping, Glamping und elektrisch angetriebenen Fahrzeugen,
die die Fortbewegung auf dem gut 10 Hektar großen Gelände für die Besucher leichter machen sollen. Einen besonderen Platz wird das systematische Angebot von sorbischen/wendischen Produkten in der Slawenburg im künstlerischen, literarischen und kulinarischen Bereich einnehmen, die die zivilisatorische Bedeutung der in der Lausitz lebenden indigenen westslawischen Bevölkerung der Sorben/Wenden für die Region veranschaulichen werden: Es wird bereits jetzt ein eigenes Lausitzer Bier für die Slawenburg gebraut – ŁUŽYSKE PIWO – sowie ein eigenes Slawenburgbrot gebacken aus Mehl eines wendischen Müllers aus dem Spreewald. Das sorbische Laientheater und Musiker aus Crostwitz in der Oberlausitz haben sich bereits zu einem Gastspiel im Rahmen der ‚Slawischen Weihnacht‘ am 6., 7. und 8. Dezember 2024 in der Slawenburg angemeldet.
Die Bewegung SLAVONIC EUROPE (SE) wurde 2016 in Brüssel von ihrem derzeitigen Vorsitzenden David CHMELÍK, einem tschechisch-deutschen Staatsbürger, gegründet. SE setzt sich als zivilgesellschaftliche Initiative für die Zusammenarbeit aller demokratisch und freiheitlich denkenden Slawen und die Sichtbarkeit ihrer Kultur im weitesten Sinne auf internationaler Ebene ein.
Veranstaltungstipp am Halloween-Wochenende
„Geheimnis in der Slawenburg“ heißt es seit diesem Donnerstag und noch bis zum Sonntag, 03. November bei freiem Eintritt für alle Kinder und Bürger aus Vetschau. Wer von außerhalb kommt, zahlt 12 Euro pro Person. „Lassen Sie sich überraschen und kulinarisch verwöhnen! Ein spannendes Programm erwartet Sie“, heißt es vonseiten der Slawenburg.
Kürbisschnitzen, Ponyreiten, Schatzsuche und Bogenschießen, Bastelaktionen und die interaktive Ausstellung mit Einblicken in das Leben und die Siedlungsgeschichte der Slawen in der Lausitz seien u.a. als Programmhöhepunkte genannt . Abends wird es dann gemütlich am Lagerfeuer mit Stockbrot.
Das Spektakel mündet am Samstagabend, den 02. November, in das erste Konzert der geplanten Kammerkonzert-Reihe des ambitionierten Betreibers David Chmelík. Im neuen Konzertsaal der Burg gibt sich der Pianist Yaroslav Kryhanivskyi aus Brüssel die Ehre. Ursprünglich aus der Ukraine, ausgebildet an renommierten Musikschulen, spielt er Konzertflügel Stücke von Haydn, Rachmaninow, Liszt und Chopin. Das Ticket gibt’s für 15 Euro.
Weitere Infos und das komplette Programm unter www.slavoniccastle.eu
www.slavonic-europe.org
www.lusatiaglow.eu
Ab sofort erhältlich – Herbstausgabe des „STARK für die LAUSITZ“-Magazins 2024
Hier geht’s zum E-Paper!