Das BBZ Bautzen geht neue Wege
Mit frühzeitiger Berufsorientierung dem Fachkräftemangel entgegentreten
Aus der Sommerausgabe 2023 des STARK für die LAUSITZ-Magazins
Das BBZ Bautzen e.V. (BBZ) ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe seit 1991 und arbeitet mit dem Motto: „Bilden – Begleiten – Zukunft gestalten“ in unterschiedlichen Maßnahmen und Projekten der Berufsorientierung, Bildung und Erziehung mit ambulanten und stationären Angeboten in den Landkreisen Bautzen und Görlitz. Zum Schuljahr 2023/24 wird das pädagogische Angebot um die neue „Freie Gemeinschaftsschule Oberlausitz i.G.“ erweitert, was zukünftig den Mittelstand in der Region stärken soll.
Aktuell hat das BBZ ca. 220 Mitarbeiter, die rund 1500 Teilnehmer, die meisten im Alter zwischen 3 und 25 Jahren, mit ihren Angeboten begleiten. Zum kommenden Schuljahr geht die, von Stadt und Landkreis befürwortete, „Freie Gemeinschaftsschule Oberlausitz i.G.“ an den Start. Der BBZ-Standort an der Löbauer Straße soll perspektivisch als „Zukunftscampus“ ausgebaut und erweitert werden. Die Eröffnung der Freien Gemeinschaftsschule i.G. ist ein erster Meilenstein. Weitere, wie das „QualiZ Oberlausitz“, sollen folgen.
Offenes Unterrichtskonzept
Bis zur Schuleröffnung Ende August muss alles fertig sein. Dann werden 24 Erstklässler und bis zu 24 Vorschulkinder die Ersten sein, die in der Freien Gemeinschaftsschule Oberlausitz i.G. ihren Schuleingang feiern. Jedes Jahr sollen mehr Schüler hinzukommen, bis die Schule alle 12 Klassenstufen ‚beherbergen‘ und alle gängigen Schulabschlüsse anbieten wird. Der Unterricht wird dabei nach einem offenen Konzept, das bedeutet fächer- und klassenübergreifend, stattfinden. „Die Kinder sollen im individuellen Tempo lernen können“, so Thomas Stahn, geschäftsführender Vorstand des BBZ. Motivierte, gut ausgebildete Lehrkräfte und Erzieher bilden und begleiten die Kinder von Anfang an. Auch einen Hort wird es geben.
Die Vision: Familien mit ihren Kindern in der Region halten, eine gute Bildung gewährleisten und mit partnerschaftlichen Kooperationen zum Mittelstand der Oberlausitz den jungen Menschen eine berufliche Perspektive in der Region aufzeigen und so Abwanderungsströme verhindern. Dafür setzt das BBZ bereits ab Klasse 5 auf gemeinsame Projekte mit regionalen Unternehmen. Durch gegenseitige Besuche und Praktika sollen die Kids verschiedenste Berufe und Firmen der Region frühzeitig kennenlernen. Berufsorientierung in der 9./10. Klasse, wie in den staatlichen Schulen üblich, sei laut dem BBZ-Vorstand „viel zu spät“. Im Mai wurde ein Förderverein gegründet, bei dem Unterstützer jederzeit willkommen sind.
Strukturfördermittel in Aussicht
Ein weiterer Meilenstein des Zukunftscampus soll das „QualiZ Oberlausitz“, als modernes Weiterbildungs- und Netzwerkzentrum, werden und einen zusätzlichen Beitrag zur Verbesserung der Kommunikations- und Netzwerkstruktur für die Oberlausitz leisten. Damit sieht das BBZ die Chance, Menschen, Firmen und Institutionen zusammenzubringen und damit ihren ganz persönlichen Beitrag zum Strukturwandel zu leisten. In Gesprächen mit den ansässigen Schulen, Kammern, Innungen und Unternehmensverbänden wurde nicht nur der Fachkräftemangel im Handwerk festgestellt. Es fehlen gut ausgestattete Räumlichkeiten für Veranstaltungen und zum Netzwerken sowie flächendeckende, vielfältige und langfristige Berufsorientierungsprojekte für die Schulen im Landkreis Bautzen sowie Fort-, Aus- und Weiterbildungsangebote. Das „QualiZ“ soll in einem aktuell leerstehenden Bestandsgebäude in der Löbauer Straße 81 in Bautzen verortet sein. Die Immobilie und die dort vorhandenen Räumlichkeiten sind jedoch nicht mehr zeitgemäß. Als Teil des Zukunftscampus Oberlausitz will das BBZ diese Immobilie sanieren. Mindestens 10 neue Arbeitsplätze sollen entstehen, 25 Arbeits- und 45 Ausbildungsplätze gesichert werden.
Mit mehr als 400 Unternehmen aus der Region sei das Ziel, ca. 7.000 junge Menschen zu erreichen und ihnen eine Zukunft im attraktiven Wirtschaftsraum zu ermöglichen. Gesamtkosten für das Projekt: rund 9,3 Millionen Euro. Dafür wurde ein Antrag auf Strukturwandelfördermittel bei der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung gestellt, der Ende 2022 beim 4. Regionalen Begleitausschuss positiv bewertet wurde. Nun laufe die finale Fördermittelbeantragung bei der Sächsischen Aufbaubank. Wenn alles nach Plan läuft, könnte im Sommer 2024 der Baubeginn erfolgen und bis 2026 alles fertig sein. Eine Entscheidung wird nach den Sommerferien erwartet.
In Bautzen bewegt sich zurzeit ganz schön was. Vielleicht gibt es in der Stadt auch bald doch ein Bauforschungszentrum?
Kontakt
BBZ Bautzen e.V.
Löbauer Straße 77
02625 Bautzen
Telefon: 03591 6715-0
Telefax: 03591 6715-21
E-Mail: zukunft@bbz-bautzen.de
www.bbz-bautzen.de
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