Cottbus: Zweiter Spatenstich für das größte und modernste ICE-Instandhaltungswerk
Rund sieben Wochen nachdem die erste Halle des neuen Bahnwerks in Cottbus feierlich eröffnet wurde, gab es heute den nächsten wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum größten und modernsten ICE-Instandhaltungswerks. Gemeinsam setzten Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und Dr. Daniela Gerd tom Markotten, Vorständin für Digitalisierung und Technik der Deutschen Bahn (DB), am Montagmittag den symbolischen ersten Spatenstich für die noch größere Halle. Über die riesigen Dimensionen und die Zeitpläne.
pm / Jannis Simons
Erst im Januar hat die DB im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz die erste, zweigleisige Werkshalle in Cottbus, keine 20 Monate nach dem ersten Spatenstich, mehr als pünktlich in Betrieb genommen. Mit dem Bau der zweiten Halle, die mit einer Länge von über 500 Metern, einer Breite von rund 200 Metern und vier Gleisen die erste Halle (445 Meter lang, 25 Meter breit) in ihrer Dimension noch einmal gewaltig übersteigen wird, wird eines der Megaprojekte im Lausitzer Strukturwandel nun vervollständigt. Die Erdarbeiten für das zweite Bauprojekt haben bereits im Januar begonnen. Schon im Jahr 2026 soll auch die viergleisige Instandhaltungshalle plus Lackierstraße in Betrieb gehen. Dann stehen im modernsten Werk der DB nur vier Jahre nach Baubeginn die vollen Kapazitäten für die schwere Instandhaltung der gesamten ICE 4-Flotte zur Verfügung.
Der ICE 4 ist das Rückgrat des Fernverkehrs der DB, 137 dieser Züge hat der Konzern bestellt. „Alle drei Wochen kommt ein neuer ICE 4 in die Flotte“, erklärt Dr. Daniela Gerd tom Markotten den wachsenden Bedarf an Kapazitäten STARK für die LAUSITZ auf Nachfrage. Insgesamt sollen bis Ende des Jahrzehnts rund 450 ICE unterschiedlicher Baureihen auf den Schienen unterwegs sein. Mehr Züge erfordern auch mehr Kapazität in der Instandhaltung. Dadurch können mehr Menschen klimafreundlich und komfortabel reisen, was einen echten Gewinn für die Verkehrswende in Deutschland darstelle.
„Heavy Metal trifft auf Innovation“
Für Dr. Dietmar Woidke ist das neue ICE-Werk derzeit das wichtigste Projekt im Lausitzer Strukturwandel. Er bedankte sich allen Beteiligten für diese Spitzenleistung, allen voran bei der Stadt Cottbus und deren Verwaltung um Oberbürgermeister (OB) Tobias Schick. „Beim modernsten Bahnwerk Europas werden Maßstäbe gesetzt. Seine enorme Bedeutung liegt auch darin, dass hier 1.200 neue industrielle Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen und damit ein Ausgleich für den Verlust der Braunkohle-Jobs geschaffen wird. Die Deutsche Bahn sichert diese Arbeitsplätze mit einem attraktiven Tarifvertrag ab“, so Woidke.
Auf vier Gleisen können in der sogenannten „Halle 1“, die nun als zweiter Bauabschnitt nach „Halle 2“ gebaut wird, ICE-Züge in voller Länge zur Instandhaltung einfahren. Dank innovativer Technologien wie Augmented-Reality-Brillen (AR-Brillen), Apps für die Materialwirtschaft und elektrisch angetriebenen Materialzügen können die Züge in Cottbus deutlich schneller instandgehalten werden als in anderen Werken, wo sie für die Revision geteilt und aufwändig rangiert werden müssten. So stehen die Züge hinterher wieder schnell und zuverlässig für Fahrgäste in Deutschland, nach Österreich oder in die Schweiz zur Verfügung. Durch eine starke Digitalisierung soll der Betrieb im neuen Werk komplett papierlos ablaufen. DB-Vorständin Daniela Gerd tom Markotten beschreibt das mit den Worten: „Heavy Metal trifft auf Innovation.“
Bei der Sitzung der „Task Force Bahnstandort Cottbus“, die vor dem Spatenstich u.a. mit Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger, dem Lausitzbeauftragten Dr. Klaus Freytag und dem Cottbuser OB stattfand, stand auch die Fachkräftesituation in der Lausitz auf der Tagesordnung. Die DB habe am Standort Cottbus zunächst rund 450 Auszubildende und Mitarbeitende für den Betrieb der kleineren „Halle 2“ eingestellt. Bis zur Inbetriebnahme der jetzt im Bau befindlichen Halle im Jahr 2026 sollen rund 1.200 zusätzliche Industriearbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen werden. Gut die Hälfte der neu entstehenden Jobs will die DB mit eigenen Auszubildenden besetzen, heißt es in einer Pressemitteilung. So habe sie ihre Ausbildungsaktivitäten seit der Entscheidung für den Standort Cottbus massiv hochgefahren. „Pro Jahr schaffen wir aktuell um die 100 Ausbildungsplätze mehr“, verriet DB-Vorständin Markotten.
Aktuell unterstützt das Energieunternehmen LEAG die DB und bildet junge Menschen für das Bahnwerk in deren Ausbildungsstätte in Jänschwalde aus. Ab 2025 wird diese Ausbildungsstätte von der DB vollständig übernommen. Dort wird der Nachwuchs der DB, der LEAG und auch weiterer Unternehmen beruflich für die Zukunft qualifiziert.
Hier geht’s zum Video-Kurztalk mit DB-Vorständin Dr. Daniela Gerd tom Markotten auf unserem begleitenden Instagram-Account.
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