Bundeswehr kommt nach Bernsdorf – Bundesverteidigungsminister zu Besuch in der Oberlausitz
Ende März hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die Oberlausitz besucht und startete im Beisein des Ministerpräsidenten Michael Kretschmer symbolisch das Stationierungsprojekt des Logistikbataillons 471 im Bernsdorfer Ortsteil Straßgräbchen.
Matthias Stark / jas
Kurz vor Ostern war es soweit: Sachsens Ministerpräsident, Michael Kretschmer, begrüßte gemeinsam mit dem Landrat des Landkreises Bautzen, Udo Witschas, dem Bürgermeister der Stadt Bernsdorf, Harry Habel, und dem Kommandeur des Bundeswehr-Landeskommandos Sachsen, Oberst Michael Popielas, sowie weiteren prominenten Gästen aus der Oberlausitzer Politik den Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bei strahlendem Sonnenschein auf einem ehemaligen NVA-Militärgelände in Straßgräbchen bei Bernsdorf.
Schon drei Jahre ist es nun her, dass der damalige Verteidigungsminister des Bundes gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten von Sachsen eine gemeinsame Erklärung über einen Beitrag der Bundeswehr zur Bewältigung des Strukturwandels im sächsischen Braunkohlerevier der Lausitz unterzeichnete. Ziel war es, einen Bundeswehrstandort in der Größenordnung eines Bataillons zu schaffen. Im Dezember des vergangenen Jahres fiel dann die Entscheidung, das neu aufzustellende Logistikbataillon 471 bei Bernsdorf im Landkreis Bautzen zu stationieren.
Investitionsbedarf in dreistelliger Millionenhöhe
Insgesamt sollen um die 800 Dienstposten in Bernsdorf entstehen. Dazu gehören etwa 700 Kräfte des eigentlichen Logistikbataillons und zusätzlich noch einmal 100 weitere in den Unterstützungsbereichen Sanitätsdienst, Liegenschaftsbetrieb und Technik. Diese Truppe wird noch in diesem Jahr in Niedersachsen aufgestellt. Mit der Fertigstellung der Infrastruktur bei Bernsdorf ist dann der Umzug geplant.
Wie Vertreter des Bundesamtes für Infrastruktur Umweltschutz und Dienstleistung mitteilten, wurden in den letzten fünf Jahren in Sachsen 118 Millionen Euro in die militärische Infrastruktur investiert. In den nächsten Jahren sind weitere 700 Millionen Euro geplant. In Bernsdorf soll nun das etwa 320 Hektar große devastierte Gelände ertüchtigt werden. Etwa 100 Hektar davon unterliegen dem Naturschutz, ca. 68 Hektar sind Altlastenverdachtsfläche, die durch eine Deponie, Kampfmittelreste sowie Treibstoffe belastet sein könnten. Bei Bernsdorf sollen eine neue Kaserne, ein Truppenübungsplatz und eine Schießanlage entstehen. Es wird von einem Investitionsbedarf in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages ausgegangen.
Signal für die Lausitz
Für den Landrat des Landkreises Bautzen, Udo Witschas, ist diese Ansiedlung ein bedeutsames Signal. Er sagte: »Das ist ein besonderer Tag für den Landkreis. Hier entsteht ein ganz neuer Bundeswehrstandort. Da ist viel Hoffnung für unsere ganze Region.«
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius betonte: »Hier in Bernsdorf wird die Bundeswehr eine neue Heimat haben. Das ist der erste neue Standort für die Bundeswehr. Damit stärken wir die Region Oberlausitz. Wir erhöhen dadurch auch unsere Kriegstüchtigkeit, unsere Verteidigungsbereitschaft. Das ist wichtig in Zeiten, in denen sich die Bedrohungslage in Europa verschärft. Die Bundeswehr muss in der Lage sein, jeden potentiellen Aggressor und jede Bedrohung abzuschrecken. Dabei spielt die Logistik eine entscheidende Rolle.«
Ministerpräsident Michael Kretschmer war sich sicher: »Die Bundeswehr ist im Freistaat Sachsen willkommen. Bei der Zusammenarbeit mit ihr merkt man, dass ein Wort ein Wort ist. Wichtig ist mir, dass der Strukturwandel in der Lausitz nicht zu einem Bruch führt. Durch die Ansiedlung ändert sich die Wirtschaftsstruktur hier vor Ort grundlegend. 800 Personen werden diese Region beleben. Mir ist das Wort Verteidigungsbereitschaft aber lieber. Wir brauchen die gesellschaftliche Akzeptanz für die Bundeswehr und die steigt durch persönliche Begegnungen.«
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