Altech in Schwarze Pumpe: »Wir fühlen uns hier zu Hause«

Aus der Herbstausgabe 2023 des STARK für die LAUSITZ-Magazins

Die Planungen zur Erweiterung eines der größten Industriezentren der Lausitz können starten: Der sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, hat dem Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe dafür Ende August einen Fördermittelbescheid über rund 467.000 Euro übergeben. Das entspricht 80 Prozent der voraussichtlichen Gesamtkosten. Die Mittel sind für die baurechtliche Entwicklung des auf sächsischem Gebiet liegenden Erweiterungsbereichs Süd 2 des Wirtschaftsstandortes gedacht. Das umfasst die Erstellung des Bebauungs-, Flächennutzungs-, Landschafts- und Grünordnungsplans sowie die Vorbereitung, Koordination, interkommunale Abstimmung und Steuerung. Davon profitiert in erster Linie das Unternehmen Altech.

Denn die Erweiterungsfläche Süd 2 ist bereits durch den Großinvestor Altech Industries Germany für dessen Unternehmensexpansion am Standort (Industriepark Schwarze Pumpe) ISP reserviert. „Könnte Altech dort sein Batteriewerk nicht bauen, müsste das Unternehmen seine gesamte Ansiedlung an einen Alternativstandort verlegen. Wir würden ein dem Industriepark künftig profilprägendes Unternehmen aus dem Bereich Zukunftstechnologie verlieren“, informiert Petra Axel, Kaufmännische Geschäftsführerin der ASG Spremberg, die den Industriepark entwickelt. Doch davon kann nun keine Rede mehr sein. Altech ist ein Ankerinvestor, der weitere Unternehmen im Umfeld benötigt. 14 Hektar hat Altech bereits an Fläche im ISP erworben. 60 Hektar hat sich das Unternehmen für weitere Investitionen bereits gesichert. Dazu zählen eine Fabrik zur Produktion der Speicherbatterie Cerenergy® und ein Standort für Unternehmen, die Altech im Umfeld benötigt.
Jens Willembockel, Leiter Geschäftsentwicklung Altech: „Wir streben einen geschlossenen Stoffkreislauf, ein Ökosystem, an. Deshalb sind Lieferanten, Recyclingunternehmen und andere Dienstleister in unmittelbarer Nähe für uns wichtig.“

So soll das auf den nun zu planenden Flächen vorgesehene Batteriewerk einmal aussehen. Grafik: Altech

Leuchtturmfunktion für Europa

Uwe Ahrens, Vorstandsvorsitzender Altech: „Die Energiewende ist ein weltweites Wettrennen, was Lösungen, Technologien betrifft. Wir müssen schnell sein. Schneller als die anderen. Alles, was wir heute geschafft haben, ist bereits von gestern.“ Altech sei deshalb dankbar, dass der Freistaat Sachsen die Süderweiterung des Industrieparks und damit auch dessen Investitionen so unterstützt. „Wir fühlen uns hier zu Hause. Was die Schnelligkeit des Genehmigungsverfahrens betrifft, welches natürlich auch die Mitwirkung von uns als Investor einschließt, werden wir die ‚Tesla-Geschwindigkeit‘ schlagen. Außerdem folgt alles, was wir hier tun, der grünen Agenda. Denn wir entwickeln hier Technologien, die
für die Energiewende notwendig sind. Was hier am Standort Schwarze Pumpe passiert, hat eine Leuchtturmfunktion nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa“, gibt sich der Altech-Vorstand überzeugt.

Die nächsten Herausforderungen

„Unsere ganz großen Metathemen für den Industriepark und dessen infrastrukturelles Umfeld sind nachhaltige Energieversorgung mit grünem Direktstrom, ressourcenschonendes Wassermanagement und natürlich Fachkräfte“, ergänzt ASG-Geschäftsführerin Petra Axel. „Hierbei ist es ganz entscheidend, dass alle mit am Tisch sitzen und die Sachlage gemeinsam proaktiv einschätzen. Überregionale Zuwanderung sowie eine Willkommenskultur für internationale Fachkräfte gehören ebenso dazu wie Planungsbeschleunigung und zügig erteilte Zuwendungsbescheide.
Sonst läuft uns die Zeit davon und andere Standorte überholen uns.“ Mit Altech zeigt das Industriepark-Management beispielhaft, wie es gehen kann.

www.altechadvancedmaterials.com
www.zv-isp.de
www.asg-spremberg.de

Hintergrund:

Für das Gelingen des Strukturwandels aufgrund des Kohleausstiegs sind neue gewerbliche Flächen von wesentlicher Bedeutung. Die Erweiterung des Industrieparks Schwarze Pumpe ist Voraussetzung, damit sich Bestandsunternehmen vergrößern sowie neue Unternehmen ansiedeln können. Gleichzeitig ist die Erweiterung Teil des gegenwärtigen, den Industriepark und sein infrastrukturelles Umfeld betreffenden Transformationsprozesses, von einem kohlenstoffbasierten hin zu einem CO2-neutralen Industriepark. Die Nachfrage für große, zusammenhängende Gewerbe- und Industriebauflächen vor Ort ist somit hoch. Laut Zweckverband Industrieverband Schwarze Pumpe summieren sich die bereits bestehenden Anfragen auf ein Investitionsvolumen von ca. 3,2 Milliarden Euro – bei einem Fachkräftebedarf von etwa 3.000 Arbeitsplätzen. Im Zuge der Süderweiterung sollen durch Neuerschließung bzw. Revitalisierung Flächen, Quartiere, Gebäude und Anlagen für zukunftsfähige Wirtschaftszweige ausgebaut und künftige Ansiedlungen vorbereitet werden.

Uwe Ahrens (Geschäftsführer Altech Advanced Materials), Thomas Schmidt (Staatsminister Regionalentwicklung Sachsen), Jens Willembockel (Leiter Geschäftsentwicklung Altech) anlässlich des „Startschuss“ zur Planung für weitere Ansiedlungsflächen. (v.l.n.r.)
Foto: Tudyka.PR

Staatsminister Thomas Schmidt:

„Schwarze Pumpe ist einer der Anker für die Strukturentwicklung im
Lausitzer Revier. Hier werden mit der Entwicklung des Standortes herausragende Möglichkeiten für neue Ansiedlungen und zahlreiche neueArbeitsplätze geschaffen. Deswegen setzt sich Sachsen gemeinsam mit Brandenburg für die Erweiterung des Industrieparks Schwarze Pumpe ein.“

Die Sommerausgabe 2023 des „STARK für die LAUSITZ“-Magazins vom WochenKurier ist kürzlich erst erschienen, da kommt auch schon die Herbstausgabe 2023 „angerauscht“. Dieses Magazin ist von den Leuchtturm-Projekten des Landkreises Spree-Neiße sowie der Städte Forst, Guben und Spremberg geprägt. Natürlich werfen wir aber auch wie immer einen Blick auf aktuelle Entwicklungen in der Oberlausitz. Das alles haben wir unter dem Titel „Wandel durch Innovation“ auf 48 Seiten kompakt dargestellt. Hier geht’s zum kostenfreien E-Paper.

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