22.000 Euro für das Erbe der Lausitz: UNESCO 5 holt internationalen Förderpreis in die Region
Mit dem Konzept „Lausitzer Lernwelten – Wir bewegen Bildung mit UNESCO“ konnte sich das Projekt UNESCO 5 gegen starke Mitbewerber durchsetzen und den internationalen Förderpreis der Deutschen UNESCO-Kommission in die Lausitz holen.
pm / jas
UNESCO-Stätten sind Schätze, die es zu bewahren gilt: Sie dienen nicht nur dem Schutz wertvoller Kultur und Natur, sondern sind vor allem ideale Lehr- und Lernorte. Mit vielfältigen Bildungsmöglichkeiten bieten Sie den jungen Generationen einen außergewöhnlichen, lebensweltnahen Zugang zu Wissen. Um dieses Potenzial zukünftig stärker zu nutzen, rief die Deutsche UNESCO-Kommission im Juni 2024 UNESCO-Stätten weltweit auf, Projektideen zur Entwicklung von innovativen Bildungsmaterialien und -angeboten für und an ihren Stätten einzureichen. Während derzeit noch drei UNESCO-Stätten in den USA, Großbritannien und Asien zur Förderung gesucht werden, wählte die Fachjury im Juni 2024 bereits zwei Verbünde von UNESCO-Stätten aus Deutschland und Uruguay aus. Hier setzten sich die Projekte Rutas UNESCO Uruguay und UNESCO 5 – Erbe der Lausitz durch und wurden für ihre eingereichten Ideen mit Fördermitteln ausgezeichnet. Ermöglicht wird dies durch die Initiative und Unterstützung der Deutschen UNESCO-Kommission, der Henkel AG & Co. KGaA und der Fritz-Henkel-Stiftung.
Konzept „Lausitzer Lernwelten“ überzeugt Fachjury
Mit der Idee „Lausitzer Lernwelten – Wir bewegen Bildung mit UNESCO“ konnte das Projekt UNESCO 5 gemeinsam mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) die Fördermittel für Deutschland und damit für die Lausitz gewinnen und erhielt im September 2024 den Scheck in Höhe von 22.000 Euro. Ellen Beuster und Susann Troppa nahmen als Verantwortliche des Projektes UNESCO 5 – Erbe der Lausitz zusammen mit Holger Bartsch von der Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald den Scheck von Marlen Meißner von der Deutschen UNESCO-Kommission entgegen. Die Bürgerstiftung fungiert hier als Verwalter der Fördermittel.
Marlen Meißner begründet die Auszeichnung der Lausitzer Projektidee wie folgt: „Eine große Besonderheit des Projektes ist, dass hier unterschiedliche UNESCO-Stätten, also Kultur- und Naturerbe, grenzüberschreitend mit Akteuren des regionalen lebendigen Kulturerbes zusammenarbeiten. Das Projekt zielt auf eine nachhaltige Regionalentwicklung und kann gleichzeitig einen möglichen Anknüpfungspunkt für die Entwicklung einer stabilen regionalen Identität in den – für einige – verunsichernden Zeiten des Strukturwandels bieten. Damit vor allem junge Leute den natürlichen und kulturellen Reichtum der Lausitz künftig noch besser verstehen und nutzen können, sollen die Fördergelder einen Anschub für die Entwicklung digitaler Bildungsangebote ermöglichen.“
Erbe von Gestern – Bildung für Morgen
Interaktive Planspiele, eindrucksvolle Projekt- und Wandertage oder digitale Arbeitsmaterialien mit KI: Das Projekt Lausitzer Lernwelten wird in vier definierten Teilzielen im Sinne der Förderung die Bildungs- und Vermittlungsarbeit an den Lausitzer UNESCO-Stätten stärken und diese in neuen bedarfsgerechten Formaten als qualitative Reallabore und außerschulische Lernorte für Schulen und Hochschulen sichtbar werden lassen. Hier sei die Kooperation mit dem Studiengang Soziale Arbeit der BTU Cottbus-Senftenberg, vertreten von Prof. Dr. Juliane Noack Napoles, hervorzuheben, durch die beispielsweise angehende pädagogische Fachkräfte aus den Studiengängen Lehramt und Soziale Arbeit mit in die Entwicklung der Bildungsangebote einbezogen werden, heißt es in der Pressemitteilung des Landesamtes für Umwelt. Die Fachbereichsleiterin der Erziehungswissenschaften Prof. Dr. Juliane Noack Napoles dazu: „In einer Zeit, in der die Bedeutung von nachhaltiger Entwicklung und kulturellem Erbe zunehmend in den Fokus rückt, ist die Kooperation zwischen UNESCO und Universitäten in der Lausitz von zentraler Bedeutung. Sie trägt nicht nur zur Bewahrung des einzigartigen Erbes der Region bei, sondern auch zur Bildung einer Generation von verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern, die in der Lage sind, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.“
Zum Lausitzer UNESCO-Welterbe gehören das UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald, der UNESCO-Global Geopark Muskauer Faltenbogen/Łuk Mużakowa, das UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft, die UNESCO-Welterbestätte Muskauer Park/Park Mużakowski sowie das immaterielle Kulturerbe der Gesellschaftlichen Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben im Jahreslauf.
Einladung zum Lernwelten Lab am 12. November in Senftenberg
Um alle Stakeholder und Interessierte von Anfang an mit einzubeziehen und die Fördermittel sinnstiftend und zielgruppengerecht für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bildungsangeboten einzusetzen, lädt der Fachbereich Erziehungswissenschaften gemeinsam mit dem Erbe der Lausitz am 12. November von 10 bis 17 Uhr zum Lernwelten Lab an den Campus Senftenberg der BTU Cottbus-Senftenberg ein. Begleitet durch Impulsvorträge werden im ersten Teil der Dialogveranstaltung zunächst Ideen für umsetzbare Maßnahmen mit Studierenden entwickelt, welche im zweiten Teil mit beteiligten und potenziellen Akteurinnen und Akteuren des Projektes konkretisiert und daraufhin beantragt werden sollen.
Des Weiteren wird die Zusatzförderung für den Kauf eines KI-Tools für die Erstellung von Arbeitsblättern für unterschiedliche Jahrgangsstufen genutzt, ein Bildungsportal mit kostenfreier Downloadfunktion für Bildungsmaterial auf der Website erbe-lausitz.eu implementiert sowie ein Projekt zur Entwicklung eines Planspiels zum Biberleben in den Lausitzer UNESCO-Stätten mit dem Lehrstuhl Soziale Arbeit durchgeführt.
Susann Troppa, Projektleiterin von UNESCO 5, äußert sich zum Start des Förderprojektes Lausitzer Lernwelten wie folgt: „Wir freuen uns sehr über die vielversprechenden Möglichkeiten, die sich durch den gewonnenen Förderpreis für die Lausitz ergeben und blicken gespannt auf den interdisziplinären Austausch mit allen Beteiligten im November, um gemeinsam einen nachhaltigen, bedarfsgerechten Mehrwert für unsere Region zu schaffen.“
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